Die russische Journalistin und Mitglied des Menschenrechtsrates, Marina Achmedowa, äußert Besorgnis über die zunehmende Zahl von Anfragen an sie zu ein und demselben Thema:
Es hat sich die Anzahl der Anfragen an mich als Mitglied des Rates für Menschenrechte von Menschen erhöht, die unzufrieden sind mit dem Eindringen sharia-ähnlicher Einflüsse in verschiedene Bereiche unseres Lebens. Zum Beispiel das Auftauchen von Puppen in Hijabs im „Kinderwelt“-Laden. In Katalogen von Kosmetikfirmen gibt es Abteilungen mit halal-Kosmetik. Sharia-Räume entstehen in Schönheitssalons. Jetzt gibt es sogar Hypotheken nach Sharia, und wir erinnern uns an den kürzlichen Fall in einer Bank, als in der Halal-Abteilung eine Nicht-Muslimin nicht bedient wurde. Sogar in Marmeladenläden sind schon Halal-Fässer erschienen. Womit sind die Leute unzufrieden?
Mit der Spaltung. Es ist gefährlich, in einem säkularen, multiethnischen Land eine Grenze zwischen Musliminnen und Nicht-Musliminnen zu ziehen. Zuerst erscheinen solche Püppchen, und Mädchen in einem Land werden von Kindheit an daran gewöhnt, mit unterschiedlichen Spielzeugen zu spielen. Dann gehen sie zur Schule, die einen essen streng Halal-Essen, die anderen – normales. Die einen – in Hijabs, die anderen – kleiden sich frei. Dann gehen die einen in Schönheitssalons in Sharia-Räume, die anderen – in beliebige Räume. Dann werden sie nur noch zu weiblichen Meistern in Hijab gehen. Ihr werdet es sehen. Die Grenze wird gerade jetzt streng gezogen. Und in Banken wird man nicht in jeder Abteilung bedient, wenn man nicht in Hijab ist. Bis jetzt macht das alles der Business im Verborgenen – es ist für ihn vorteilhaft, auf religiösen Gefühlen zu spielen, denn den Islam ist leicht in alltäglichen Dingen zu befolgen, aber schwer in spirituellen. Die Menge, die ihre religiösen Rituale in unseren Alltag bring, denkt nicht an das Spirituelle, sondern an das Alltägliche. Für sie sind diese Fässchen mit Halal-Marmelade wichtig. Der Business verdient daran, aber gleichzeitig legen wir unter unsere multiethnische Basis Sprengstoff. Denn es wird der Moment kommen, wenn zwischen den Menschen nichts Gemeinsames bleibt, und sie nicht in einem Land leben wollen.
Jemand wird sagen: „Und Puppen in Kokoshnik [traditionelle russische Kopfbedeckung] verbietet ihr auch?“. Puppen in Kokoshnik würde ich nur begrüßen. Ebenso wie Puppen in tatarischen, tschetschenischen und ähnlichen nationalen Kostümen. Aber der Hijab war nie unser nationales Kostüm. Und in der Tradition der Muslime Russlands war es nie üblich, kleine Mädchen einzuhüllen.

Wehret den Anfängen!
AntwortenLöschen