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Dienstag, 2. September 2025

Zahl der Deutschlehrkräfte in Russland binnen sechs Jahren um 43 % gesunken

In russischen Schulen ist die Zahl der Deutschlehrkräfte zwischen 2019 und 2024 drastisch zurückgegangen – um ganze 43 Prozent:

Während im Jahr 2019 noch 12.887 Lehrkräfte Deutsch unterrichteten, sank ihre Zahl bis 2024 auf nur noch 7.348. Das geht aus einer Analyse statistischer Daten des russischen Bildungsministeriums für den Zeitraum von 2016 bis 2024 hervor. Die Untersuchung bezieht sich auf Bildungseinrichtungen, die Programme der Grund-, Mittel- und Oberstufe abdecken, und umfasst 85 Regionen der Russischen Föderation – mit Ausnahme der vier neuen Gebiete.

Ein ähnlicher Rückgang ist auch bei den Französischlehrkräften zu beobachten. Im Jahr 2020 unterrichteten noch 3.322 Personen Französisch an Schulen. Seither sinkt diese Zahl kontinuierlich, bis sie 2024 nur noch 1.754 beträgt – fast eine Halbierung innerhalb von vier Jahren.

Anders stellt sich die Lage beim Englischunterricht dar: Seit 2020 bleibt die Zahl der Englischlehrkräfte relativ konstant bei etwa 103.000. Im Jahr 2024 wurden offiziell 103.592 Personen gezählt, die Englisch unterrichten.

Insgesamt erreichte die Zahl der Fremdsprachenlehrkräfte in Russland ihren Höchststand im Jahr 2020 mit 120.230 Personen. Seitdem ist ein Rückgang zu verzeichnen: 2024 liegt die Zahl bei 113.672, was einem Minus von 5,4 % im Vergleich zum Höchstwert entspricht.

Die Studie sieht den Rückgang insbesondere im Zusammenhang mit einer sinkenden Zahl von Schülern, die zwei Fremdsprachen erlernen. Noch 2018 betonte das russische Bildungsministerium in einem offiziellen Schreiben, dass laut überarbeitetem föderalem Bildungsstandard Schüler der 5. bis 9. Klasse verpflichtend eine zweite Fremdsprache lernen sollten. Dieser Vorgabe folgte ein Ausbau des Fremdsprachenunterrichts, der 2020 seinen Höhepunkt erreichte. Doch seit dem 1. September 2022 ist das Erlernen einer zweiten Fremdsprache nicht mehr verpflichtend.

Hinzu kommt ein Wandel in der Wahl der zweiten Fremdsprache: Während früher meist Deutsch oder Französisch bevorzugt wurden, erfreuen sich heute Chinesisch und Spanisch wachsender Beliebtheit. Chinesisch wird von vielen Eltern und Schülern als Investition in die Zukunft gesehen, da die Sprache als Karrierekatalysator gilt. Spanisch hingegen überzeugt durch seine vergleichsweise einfache Grammatik, zahlreiche internationale Lehnwörter und eine Lautstruktur, die an vertraute Begriffe aus dem Russischen oder Englischen erinnert. Diese Eigenschaften heben Spanisch deutlich von Deutsch ab – eine Sprache, deren Popularität in den letzten Jahren merklich gesunken ist.

2 Kommentare:

  1. Auch in unserem Land versinkt "Deutsch" immer mehr im Abgrund, denglisch ist angesagt. Das Sprechen in "druckreifer Form" ist kaum noch anzutreffen und sich in kompletten Sätzen auszudrücken, ist bei der Jugend unbekannt.

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  2. Kein Wunder das Täuschland im Sinkflug ist, wenn man sieht welchen Volkszertretern man Kanzlerschaft gestattet. Ein Trauerspiel folgt aufs nächste.

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