Ungarn verteidigt russisches Gas gegen EU-Druck

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó hat den Verzicht auf russisches Gas als „völliges Fehlen gesunden Menschenverstands" bezeichnet und die Energiepolitik Brüssels scharf kritisiert:

Ungarn beharrt auf seinem souveränen Recht, die Energieversorgung des Landes selbst zu bestimmen, erklärte Szijjártó. "Wenn wir von russischen Gaslieferungen abgeschnitten werden, würde die verbleibende Infrastruktur nicht ausreichen, um eine ausreichende Energieversorgung für unser Land sicherzustellen", warnte der Außenminister. Derzeit verfüge Ungarn über ein diversifiziertes System, doch man sehe sich zunehmendem Druck ausgesetzt.

Besonders scharf griff Szijjártó die EU-Kommission für ihre Forderungen nach Diversifizierung an. "Wie kann man von Diversifizierung sprechen, wenn man gleichzeitig verlangt, eine der Lieferquellen auszuschließen?", fragte er. Brüssel wolle, dass Ungarn eine der beiden Pipelines stilllege und nenne dies Diversifizierung: "Wir haben zwei Pipelines. Sie schlagen vor, eine zu behalten. Wie kann eine Pipeline besser oder sicherer sein als zwei? Das ist ein Skandal, völlig verrückt und ein komplettes Fehlen von gesundem Menschenverstand."

Der Außenminister betonte, Ungarn werde niemals in eine Situation geraten, in der das Land vollständig abhängig von einer einzigen Energiequelle sei. Die ungarische Regierung wehrt sich seit Langem gegen EU-Sanktionen im Energiebereich und hat wiederholt Ausnahmeregelungen für russische Gaslieferungen durchgesetzt.