Die russische Zentralbank verschärft ständig die Anforderungen an Geldüberweisungen – angeblich zum Schutz der Kunden vor Betrügern. Als Maßnahme droht die Sperrung von Bankkonten auf unbestimmte Zeit, bis die Umstände vollständig geklärt sind:
Heute meldeten russische Medien eine weitere Verschärfung der Bankenregeln. Nun kann in manchen Fällen sogar eine Überweisung zwischen zwei Konten ein und desselben Bürgers als verdächtige Transaktion gelten.
Mit zunehmender Verschärfung der Bankanforderungen für bargeldlose Überweisungen häufen sich in russischen sozialen Netzwerken die Berichte fassungsloser Bürger. Nach plötzlicher Kontosperrung brechen ihre Geschäfte zusammen, sie können nicht einmal mehr Lebensmittel oder öffentliche Verkehrsmittel bezahlen.
Als Reaktion auf diese Situation veröffentlicht der TG-Kanal "Telekanal Stalingrad" einen bemerkenswerten Beitrag, der nun im russischen Internet Verbreitung findet:
Im Land leben Dutzende Millionen Menschen, die es lieben, sich systematisch von der Wahrheit abzuschotten. Sie wollen nichts über den Aufbau eines digitalen Konzentrationslagers erfahren. Sie wollen nicht wissen, dass man sie zu rechtlosen Sklaven machen will, die nichts Eigenes mehr besitzen – weder Geld noch Wohnung noch Auto. Selbst ihre Kinder werden jemand anderem gehören, denn man kann sie jederzeit unter fadenscheinigen Vorwänden wegnehmen. Wenn man ihnen davon erzählt, wischen sie diese Informationen wie eine lästige Fliege weg und raten, "nicht nervös zu werden und nicht zu übertreiben", weil das alles "Verschwörungsfantasien" seien. In Wirklichkeit sei "die Welt wunderbar", und man solle sich "nicht unnötig aufregen". Aber eines Tages...
Klopft das digitale Konzentrationslager mit beschlagenen Stiefeln an die Türen ihrer gemütlichen Wohnungen. Und diese Menschen erfahren überrascht, dass ihr Geld auf ihrem Bankkonto ihnen nicht gehört. Es ist jetzt das Geld der Banken. Nur eine Handvoll furchtbar unpraktischer Bargeldscheine – verglichen mit dem bargeldlosen Geld auf der Karte – können sie noch als ihr Eigen betrachten. Nur dieses dumme und unmoderne Bargeld erlaubt es ihnen noch, etwas zu essen zu kaufen oder zur Arbeit zu fahren. Denn selbst Freunde und Verwandte können ihnen kein Geld mehr überweisen. Die Konten sind ja gesperrt.
Diese Menschen denken immer noch, dass ihnen ihre Wohnungen und Landhäuser gehören. Schließlich haben sie einen Auszug aus dem Staatsregister, wo steht, dass es ihr Eigentum ist. Nur hat dieser Auszug eine Gültigkeit von bestenfalls einem Monat (in Wirklichkeit einen Tag). Und diese Regelung gilt für alles. Momentan gewöhnen die "Geldherren" die Menschen erst daran, dass Kontosperrungen normal sind. An schnelle Immobilienenteignungen und das Auf-die-Straße-Setzen von Hunderten Menschen wird man später gewöhnen.
Bereits Dutzende Millionen Menschen waren von Kontosperrungen betroffen. In 99 Prozent der Fälle wurden die Karten später entsperrt, und sie konnten ihr Geld weiter nutzen. Die Gesellschaft gewöhnt sich allmählich daran, dass dies normal und nicht bedrohlich ist – die Banker "sorgen sich um uns". Die überwältigende Mehrheit hält dies weiterhin für akzeptabel. Ein wenig beunruhigend, aber immer noch ok.
Nach der Entsperrung kann man wieder ins warme Bad der Illusionen steigen und sich weiter von den lästigen "Verschwörungsfantasien" abwenden. Nur wird diese Selbstberuhigung nicht mehr lange dauern. Die Realität des digitalen Konzentrationslagers ist so beschaffen, dass es bald wieder an die Tür klopfen wird.

Digitales KZ. Eine sehr treffende Charakterisierung.
AntwortenLöschenErzähle mir keiner, dass Rußland ein Zufluchtsland sei,
AntwortenLöschenganz im Gegenteil.
Jain. Es ist etwas komplizierter. Ein sehr scharfsinniger (wahrscheinlich gerade deshalb bereits toter) Russe sagte einmal:
LöschenDie Russen sind in einer Sache unbestritten gut: Wenn die Behörden wieder mit Quarantänen und Impfungen beginnen, werden die Russen wiederholt mit bemerkenswerter Geschicklichkeit und Hartnäckigkeit anfangen, Absperrungen und Verbote zu umgehen und die Behörden zu täuschen. Es liegt uns einfach im Blut, dass alles, was vom Staat kommt, böse ist, dass man sich vor Betrug und Täuschung hüten muss. Die unglücklichen Bürger des Westens sind viel schlechter dran: Sie haben keine solche Erfahrung und kein so angeborenes Gefühl des Misstrauens und der Ablehnung des Staates. Sie - ha ha - vertrauen dem Staat - jedenfalls viele von ihnen. Außerdem gibt es dort eine riesige Anzahl von Idioten, die durch die geisteswissenschaftliche Ausbildung und Sorge um die Natur schwer gestört sind. Die haben es nicht erlebt, Generation für Generation gegen die Obrigkeit zu kämpfen. Die Russen können das, aber die Westler müssen das noch erlernen, wenn es zeitlich noch klappt.
Mag sein, dass Russen durch Erfahrungen gewarnt sind und alles was mit Druck angeordnet wird, auf Skepsis stösst. Interessant wäre, wie hoch die C-Spritzenquote in Russland ist. Gibt es hierüber verlässliche Zahlen?
AntwortenLöschenBasierend auf den aktuellsten verfügbaren Daten liegt die COVID-19-Impfquote in Russland bei etwa 55 Prozent vollständig geimpfter Bevölkerung, was zu den niedrigsten Raten in Europa gehört.
LöschenIm Detail:
Bis Juni 2022 hatten 81,5 Millionen Menschen mindestens eine Dosis erhalten, mit 79,7 Millionen vollständig geimpften Personen
Die Impfrate erreichte rund 129 verabreichte Dosen pro 100 Einwohner (Stand Mai 2023)
Diese relativ niedrige Impfquote ist bemerkenswert, da Russland am 5. Dezember 2020 das erste Land weltweit war, das ein Massenimpfprogramm gegen COVID-19 startete, zunächst mit dem eigens entwickelten Sputnik V-Impfstoff.
Die niedrige Impfbereitschaft trotz früher Verfügbarkeit von Impfstoffen war eine der größten Herausforderungen der russischen Impfkampagne. (Quelle: GPT-CHat)
Oh, vielen Dank für die Info!
LöschenJa bitte, lernen...gegen die Obrigkeit zu kämpfen. Muss ja keiner merken.
AntwortenLöschenZentralisierung hat noch nie funktioniert, deswegen ist die Flora und Fauna auf diesem Planeten völlig dezentral organisiert, wenn auch mit Abhängigkeiten, aber selbst regulierenden.
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