Assad studiert in Moskau wieder Augenheilkunde

Der gestürzte syrische Präsident Baschar al-Assad hat nach seinem Umzug mit seiner Familie nach Moskau sein Medizinstudium wieder aufgenommen. Dies berichtet The Guardian unter Berufung auf eine informierte Quelle:

Ein Gesprächspartner der Zeitung erzählte, dass der ehemalige syrische Staatschef derzeit Lehrveranstaltungen in Augenheilkunde besucht. Assad "vervollkommnet seine Kenntnisse erneut" und lernt parallel dazu Russisch.

"Das ist seine Leidenschaft, Geld braucht er offensichtlich nicht. Schon vor Kriegsbeginn in Syrien praktizierte er regelmäßig als Augenarzt in Damaskus", sagte ein Freund der Familie Assad, der mit ihnen in Kontakt steht.

Baschar al-Assad ist von Beruf Arzt. Er schloss sein Studium an der Universität Damaskus in Syrien ab und absolvierte eine postgraduale Ausbildung in Augenheilkunde an einem Krankenhaus in London.

Die informierte Person sowie weitere Quellen in Syrien und Russland teilten der Zeitung mit, dass die Familie Assad ein zurückgezogenes, ruhiges und luxuriöses Leben in Moskau und den VAE führt.

Zwei Gesprächspartner von The Guardian, die mit der Situation vertraut sind, vermuteten, dass die Familie höchstwahrscheinlich im russischen Nobelbezirk Rubljowka bei Moskau lebt. Eine Quelle aus dem engsten Umfeld der Familie Assad, die Assad seit seiner Kindheit kennt, hatte zuvor gegenüber der Zeit erklärt, dass die Assads in drei Wohnungen in Moskwa-City leben.

Dennoch hat die Familie Assad keine Möglichkeit, mit der syrischen oder russischen Elite in Kontakt zu treten, behauptet The Guardian. "Er führt ein sehr ruhiges Leben. Er hat sehr wenig Kontakt zur Außenwelt, wenn überhaupt. Er kommuniziert nur mit ein paar Leuten, die in seinem Palast verkehrten, zum Beispiel mit dem ehemaligen Minister für Palastangelegenheiten des syrischen Präsidenten Mansur Azzam und dem ehemaligen Chefberater Assads für Wirtschaft Yassar Ibrahim", erzählte ein Freund der Familie.

The Guardian schreibt, dass Assad plante, RT und einem "populären rechtsgerichteten US-amerikanischen Blogger" ein Interview zu geben (wen genau, präzisiert die Zeitung nicht). Die Zeitung behauptet jedoch, er warte weiterhin auf die Erlaubnis der russischen Behörden für einen Medienauftritt.

Was andere Familienmitglieder Assads betrifft, die sich mit ihm in Russland aufhalten: Die ehemalige syrische First Lady Asma Assad, die an Leukämie erkrankt ist, hat nach einer experimentellen Therapie eine Remission erreicht, sagt eine Quelle, die mit Details über ihren Zustand vertraut ist.

Die Kinder Assads seien "etwas überwältigt" und "gewöhnen sich an das Leben ohne den Status der ersten Familie", sagte ein Freund der Familie des Ex-Präsidenten. Die Zeitung erwähnte auch ein Foto von einem Abschlussball, das im Juni vom Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen veröffentlicht wurde und auf dem Assads Tochter Zein al-Assad zusammen mit anderen Absolventen zu sehen ist. Das Mädchen, so erklärt die Zeitung, hat kürzlich ihr Studium an dieser Hochschule abgeschlossen.