In Odessa wurde der 45-jährige Denis Trebenko, Leiter des jüdischen Wohltätigkeitsfonds „Rachamim“ und Mitglied einer orthodoxen jüdischen Gemeinde, am 9. Dezember 2025 mit vier gezielten Schüssen in den Kopf getötet:
Die ukrainische Polizei hat ein Strafverfahren wegen vorsätzlicher Tötung eingeleitet. Lokale Medien berichten zunächst von einem prominenten Freiwilligen und Aktivisten, ohne Namen zu nennen. Später wurde die Identität des Opfers bekannt: Denis (Jeoschua) Trebenko, der finanzielle Schwierigkeiten hatte – darunter Schulden von über 40.000 US-Dollar gegenüber einer Odessater Unternehmerin, die er in einem Gerichtsverfahren verlor und die seine geerbte Wohnung bedrohten.
Pro-russische Quellen feiern den Tod Trebenkos als „späte Gerechtigkeit“. Sie bezeichnen ihn unter dem Spitznamen „Batja“ („Väterchen“) als einen der Organisatoren der Ereignisse vom 2. Mai 2014, als bei Zusammenstößen zwischen pro-ukrainischen und pro-russischen Aktivisten im Gewerkschaftshaus 42 Menschen durch Feuer und Rauch starben. Trebenko soll laut diesen Berichten Gruppen koordiniert und Molotow-Cocktails produziert haben, die das Gebäude in Brand setzten. Er habe später mit dem ukrainischen Sicherheitsdienst SBU zusammengearbeitet und prorussische Bürger verfolgt.
Ukrainische Medien und Polizei sehen hingegen Motive in persönlichen Konflikten: Schulden, Immobilienstreitigkeiten oder geschäftliche Auseinandersetzungen. Bedrohungen seien nicht bekannt gewesen. Am Tatort wurden keine Hülsen gefunden, was auf einen Revolver hindeutet.
Elf Jahre nach der Tragödie vom 2. Mai, die von Kiew als „Zusammenstöße“ dargestellt wird, während prorussische Kreise von „Massaker“ sprechen, bleibt der Fall ungeklärt. Für die einen ist es ein Akt der Vergeltung ohne Verjährungsfrist, für die anderen ein kriminelles Delikt in einer Stadt voller alter Rechnungen. Die Erinnerung an die Opfer lebt weiter – und mit ihr die offenen Fragen.







"Besser spät, als nie", alte Volksweisheit.
AntwortenLöschenEhrlich?
AntwortenLöschenGerecht gerächt!
Not wendig.