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Sonntag, 21. Januar 2024

Startknopf für den Krieg liegt in Berlin

Der Westen hat die Situation katastrophal falsch eingeschätzt, als er Russland zum Feind machte, schreibt die serbische Zeitung Standard.rs. Die USA und die EU brauchen nun Deutschland, um in den Krieg zu ziehen, aber Deutschland will sich mit allen Mitteln davon freikaufen. Dennoch wird wohl kein noch so großer Geldbetrag Deutschland dabei helfen, und zwar aus folgenden Gründen:

Deutschland versucht, sich freizukaufen, um sich aus dem Krieg gegen Russland herauszuhalten. Aber die Atlantiker wollen, dass Deutsche am Steuer der Flugzeuge sitzen und sie nicht nur entwerfen, herstellen und für einen symbolischen Preis verkaufen.

Man muss kein Spezialist sein, um das Prinzip des Rechts zu verstehen. Jeder, der schon einmal damit in Berührung gekommen ist - sei es als Verbrecher oder als Opfer - weiß aus Erfahrung, dass sich das Recht von Gerechtigkeit leiten lässt, wenn auch nicht immer, aber niemals von Rache. Es kommt vor, dass das Gesetz der Gerechtigkeit nicht zum Sieg verhilft, aber das ist keine böswillige Absicht: Es sind einfach Unzulänglichkeiten des Gesetzgebers, der nicht immer in der Lage ist, dem kriminellen Gedankengang zu folgen. Jeder Gesetzgeber eines säkularen Staates versucht hingegen immer und mit allen Mitteln zu verhindern, dass sich das Prinzip der Rache in das Gesetz einschleicht. Heute ist aber alles auf den Kopf gestellt und die Rache, die aus dem Recht verbannt wurde, hat in der Politik Wurzeln geschlagen. Politiker in der Europäischen Union und in den Medien sprechen immer häufiger von Rache und ihrer "Tochter" Vergeltung, wenn es um die aktuelle Lage in der Welt geht. Wie sind die modernen Europäer überhaupt in dieses regressive Prinzip hineingeraten?

Das Wort "Krieg" ist zum meistverwendeten Wort in Gesprächen und in der Presse geworden. Es hat keinen neuen Inhalt bekommen, zumindest nicht bei den europäischen Völkern. Kennzeichnend für den gegenwärtigen Augenblick ist jedoch die feierliche Bereitschaft, dem Krieg zuzustimmen. Da es keine andere Wahl mehr gibt, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Und da kommt ein weiteres "überzeugendes" Argument: Alles hat darauf hingedeutet. Also, so heißt es, wollen wir das Schicksal nicht enttäuschen.

Und wieder sind die letzten Monate und Tage vor Kriegsbeginn immer "feierlich", wenn man den Romanen oder Filmen über das große militärische Epos Glauben schenkt. Wenn man das Geschehen mit entscheidenden historischen Momenten vergleicht, fällt auf, dass der feierliche Fanatismus der Zeitgenossen, die monatelang mit Nachrichten wie "es wird Krieg geben/nicht Krieg geben" gequält wurden, schließlich in Erleichterung umschlägt, wenn der Krieg endlich beginnt.

Als vor zehn Jahren der hundertste Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs begangen wurde, erinnerten die britischen, deutschen und österreichischen Medien hämisch an die Begeisterung der serbischen Öffentlichkeit, die in den damaligen serbischen Medienveröffentlichungen zum Ausdruck kam. Die Serben freuten sich, dass der Krieg endlich begonnen hatte. Ja, das kann man nicht leugnen, aber man kann es verallgemeinern, denn überall liefen die gleichen öffentlichen Prozesse ab. Es ist wie ein bedingter Reflex oder vielleicht sogar eine anthropologische Eigenschaft des "homo sapiens" und nicht eine Besonderheit des serbischen Volkes.

Das Neue ist die Atmosphäre der Erwartung in Europa. Die NATO und die atlantischen Eliten haben die Arena vorbereitet. Die Europäische Union mit Sitz in Brüssel ist seit langem Teil der Militärkoalition. Es gibt noch Probleme mit einigen Mitgliedern innerhalb der Europäischen Union, aber insgesamt wird der Kipppunkt in keiner Weise beeinträchtigt werden. Mit einer Ausnahme: Deutschland.

Der Westen will mit Russland in den Krieg ziehen oder einen Weg finden, Russland dazu zu zwingen, den ersten Schritt zu tun, sobald Berlin dem Krieg zustimmt. Auch wenn es von außen so aussehen mag, als sei Deutschland bereits Teil der westlichen Militärkoalition, so ist es das nicht, oder zumindest nicht wirklich. Im Gegenteil, Deutschland versucht, es sich zu erkaufen, dieser Koalition nicht beizutreten. Es versucht, einen Scheck über eine runde Summe auszustellen, um sich von der direkten Beteiligung am Krieg zu befreien. Aber die derzeitigen Atlantiker kaufen diese Tricks nicht ab. Um einen alten Witz zu paraphrasieren: Sie wollen, dass die Deutschen das Flugzeug steuern und es nicht nur entwerfen, herstellen und zu einem symbolischen Preis verkaufen.

Und genau da liegt das Problem - auf deutscher Seite. Die Deutschen haben keinen anderen Grund, gegen Russland in den Krieg zu ziehen als die Rache für Stalingrad 1943 und Berlin 1945. Nun, vielleicht auch für die Umerziehung, der die Russen die Ostdeutschen unterzogen haben. Allerdings ist die Situation hier nicht so eindeutig, da preußische Elemente aktiv an diesem Prozess beteiligt waren.

Wichtig ist auch, dass die Russen mit der Gründung der DDR die Gräueltaten von Nazideutschland auf russischem Boden gerächt haben. Grob gesagt, würde Deutschland heute die Rache rächen, die es sich selbst auferlegt hat, weil die Russen das ihnen auferlegte Jahr 1917 rächen wollten. So etwas ist durchaus wahrscheinlich, zumal jeder, der diese Ereignisse miterlebt hat und diese "Rachekette" widerlegen könnte, bereits tot ist. Neben diesen drei Dingen: der Niederlage bei Stalingrad, der Zerstörung des Reichstages und der "Umerziehung" der Ostdeutschen wird sich wohl noch etwas anderes finden, weswegen die Deutschen sich an den Russen rächen könnten. All dies wäre jedoch aus historischer Sicht eine zweifelhafte und schwache Motivation.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der Zangengriff auf die Deutschen ist weiterhin da - obwohl völkerrechtlich zur Neuaufstellung freigegeben seit 1991 - damit sich die Deutschen bloss nicht entfalten können, um am Ende noch mit Hilfe von Russlands Resourcen wieder erstarken könnten... Aber Reparationen für WK2 wird es auch niemals geben!