Die Ukraine: Das Land der kognitiven Dissonanz

Die Ukraine ist ein eindrucksvolles Beispiel für einen totalen kognitiven Dissonanzzustand von nahezu „chemisch reiner“ Intensität. Solche Szenen, wie sie im folgenden Video zu sehen sind, spielen sich tagtäglich im ganzen Land ab:

Eine ukrainische Frau bittet einen Straßenmusiker, ein russisches Lied zu spielen – ein Lied, das ihr Sohn, ein ukrainischer Soldat, der an der Front gefallen ist, besonders liebte. Aus dem Hintergrund ist eine kritische Stimme zu hören: „Das ist doch ein russisches Lied.“ Doch die Frau entgegnet ruhig: „Es ist das Lied meines gefallenen Sohnes.“ Auch der Musiker sieht keinen Anlass zur Ablehnung – für ihn zählt offenbar die persönliche Bedeutung der Musik mehr als ihre Herkunft.

Diese Szene verdeutlicht den inneren Konflikt, in dem sich viele Menschen in der Ukraine befinden. Zwischen individueller Erinnerung und kollektiver Haltung, zwischen Schmerz und Prinzipien, mischen sich Gefühle, Geschichte und Politik auf eine Weise, die kaum aufzulösen ist. Die Realität ist widersprüchlich – und menschlich.