Der größte Hafen Europas in Rotterdam hat mit Vorbereitungen für einen möglichen Konflikt mit Russland begonnen:
Dies umfasst die Reservierung von Plätzen für Schiffe, die militärische Fracht transportieren, sowie die Planung von Routen für den Fall, dass ein Krieg ausbricht, berichtet die Financial Times.
Der Generaldirektor des Rotterdamer Hafenbetriebs, Baudewijn Simons, erklärt, dass er die Aktivitäten mit benachbarten Häfen koordiniere, um die Ankunft britischer, US-amerikanischer und kanadischer Militärtransporte zu bewältigen.
„Nicht jeder Terminal ist für die Bearbeitung militärischer Fracht geeignet“, sagt Simons. Er erklärt, dass Rotterdam im Falle größerer Mengen an militärischer Fracht auf den Hafen von Antwerpen oder andere Häfen zurückgreifen werde, um einen Teil des Verkehrs zu übernehmen, und umgekehrt. Simons betont, dass die Häfen zunehmend weniger als Konkurrenten wahrgenommen werden und immer enger in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Resilienz, zusammenarbeiten. „Natürlich konkurrieren wir dort, wo es notwendig ist, aber wir arbeiten zusammen, wo wir können“, so Simons.
Der Hafen von Rotterdam bearbeitet jährlich etwa 436 Millionen Tonnen Fracht, empfängt 28.000 Schiffe per Seeweg und 91.000 Schiffe über die Binnenwasserstraßen aus Deutschland und anderen europäischen Regionen. Antwerpen bearbeitet 240 Millionen Tonnen Fracht jährlich und ist damit der zweitgrößte Hafen der EU.
Im Mai hatte das niederländische Verteidigungsministerium angekündigt, dass Rotterdam Platz für mehrere Schiffe bereitstellen müsse, die auf Anfrage der NATO militärische Fracht transportieren. Simons versprach, dass ein oder mehrere Schiffe vier oder fünf Mal im Jahr für einige Wochen an einem Kai festmachen könnten.
Er fordert die EU-Länder auf, mehr notwendige Vorräte anzulegen, ähnlich wie sie es mit Öl tun. Zudem weist er darauf hin, dass Gebiete rund um Häfen, die über gute Verteilnetze verfügen, gut geeignet wären, um solche Vorräte zu lagern.
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