Die schmerzhafteste Steuererhöhung erwartet die Bewohner des Moskauer Gebiets. Hier wird die Steuer auf schwache Fahrzeuge um das 2,5-Fache erhöht – von derzeit 10 Rubel pro Pferdestärke auf 25 Rubel bis 2032. Der Besitzer des populären Lada Niva Legend mit 83 PS wird das deutlich spüren: Zahlte er heute 830 Rubel pro Jahr, überweist er in sieben Jahren bereits 2000 Rubel. Das betrifft etwa zwei Millionen Einwohner der Region, einschließlich Motorradbesitzer.
Besonders beunruhigend ist die Geschwindigkeit der Änderungen. Bereits 2026 springt der Steuersatz von 10 auf 14 Rubel – ein Anstieg von 40 Prozent. Besitzer von Motorrädern mit 20–35 PS sehen einen Anstieg von 16 auf 20 Rubel pro Pferdestärke.
Steuerwettbewerb bis nach Sibirien
Das Moskauer Gebiet steht jedoch nicht allein da. Von der Region Krasnodar bis nach Sibirien haben die regionalen Behörden fast zeitgleich Erhöhungen beschlossen.
In der Region Krasnojarsk steigt die Steuer auf die am häufigsten verbreiteten Autos (100–150 PS) von 14,5 auf 16 Rubel. Die Region Orenburg führtt eine Steuer auf schwache Autos ein, wo sie für das erste Fahrzeug Null war. Die Region Lipezk hebt die Sätze um 30–40 Prozent an. Die Region Wolgograd erhöht gleichzeitig merklich die Steuer auf Jet-Skis und Yachten.
Die Region Uljanowsk geht in der Differenzierung am weitesten. Hier gelten unterschiedliche Sätze für juristische Personen – Firmenautos werden strenger besteuert. Die Autonome Okrug Chanty-Mansijsk bereitete hastig einen Gesetzentwurf vor, der die Steuer auf mittelstarke Autos fast verdreifacht. Die Region Tscheljabinsk verschob die Erhöhung um ein Jahr, plant aber, die Steuer auf schwache Autos zu verdoppeln.
Wirtschaftliche Fragen bleiben unbeantwortet
Offiziell ist der Grund klar: Auffüllung von Straßenfonds. Das Finanzministerium der Region Orenburg erwartet bereits 2027 zusätzliche 535 Millionen Rubel. Die Region Lipezk rechnet mit 150 Millionen. Uljanowsk mit weiteren 100 Millionen.
Doch bleiben viele unbequeme Fragen. Warum gleichzeitig? Warum unterscheidet sich das Tempo der Erhöhungen, aber die Richtung ist einheitlich? Warum der Fokus auf schwache Fahrzeuge – Autos von Niedrig- und Mittelverdienern? Wenn Straßen Investitionen erfordern, kann sich der Fahrer eines Lada mit 80 PS das leisten, der sein Auto durch ehrliche Arbeit verdient hat?
Wer trifft es wirklich?
Es gibt hier keine Steuer auf Luxusautos mit Superpower. Selbst im Moskauer Gebiet zahlt ein Besitzer eines Fahrzeugs über 250 PS deutlich weniger – gerechnet auf die Pferdestärke. Der Hauptschlag trifft die zahlreichste Kategorie – Besitzer von Budget-Autos und einfache Motorradfahrer.
Zwei Millionen Autofahrer aus dem Moskauer Umland, Hunderttausende Sibirier und Wolga-Bewohner erhalten ein klares Signal: Ein Auto wird zu einer wachsenden Ausgabenposition. Für viele von ihnen ist es kein Statussymbol, sondern ein Arbeitsinstrument – ein Mittel, zur Arbeit zu fahren, Waren zu transportieren, seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Trend oder Koordination?
Die Koordination der Maßnahmen weckt Verdacht auf föderale Anweisungen. Ist es möglich, dass auf der föderalen Ebene eine Empfehlung für die Regionen beschlossen wurde, die Steuern zu erhöhen? Vollständige Informationen darüber werden nicht veröffentlicht, doch die zeitliche Übereinstimmung der Gesetzesbeschlüsse lässt aufhorchen.
Was auch immer hinter der Welle von Erhöhungen steckt, das Ergebnis ist eindeutig: Russische Autofahrer werden erheblich höhere Steuern zahlen. Ob dies gerecht und effektiv für die Straßenqualität geschieht – eine Frage, deren Antwort nur in den Fakten zu sehen sein wird, nicht in den Versprechungen der Finanzbeamten.

Und wieder mal seid ihr nicht allein damit, liebe Russen,
AntwortenLöschenbei mir 25 % Erhöhung.
Dieses reiche Russland mit seinen gewaltigen Bodenschätzen kassiert bei den kleinen Leuten im Land? Politik gegen das eigene Volk? So wie überall im Westen auch? Mmmmm.....
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