Die russische patriotische Zeitung Katjuscha zeigt sich empört: In der Staatsduma hat die Abgeordnete der Regierungspartei Einiges Russland und Mitglied des Ausschusses für Arbeit, Swetlana Bessarab, einen Vorschlag unterbreitet, der nur als zynisch bezeichnet werden kann:
Ihre "geniale" Idee: Bürger sollten ihren Renteneintritt um zehn Jahre verschieben – dann würden sich ihre Rentenzahlungen glatt verdoppeln.
Ein verlockendes Angebot auf den ersten Blick. Doch die Realität offenbart die Absurdität dieses Vorschlags: Die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern in Russland liegt bei gerade einmal 68 Jahren, die der Gesamtbevölkerung bei 73 bis 74 Jahren. Bessarabs Idee würde bedeuten, dass Männer erst mit 75 in Rente gehen – statistisch gesehen also sieben Jahre nach ihrem voraussichtlichen Tod.
Hinter diesem Vorschlag verbirgt sich mehr als nur weltfremde Gedankenlosigkeit. Er ist Ausdruck einer perfiden Strategie zum kompletten Abbau des Sozialstaats.
Solche Gedankenspiele entstehen nicht im luftleeren Raum. Es ist davon auszugehen, dass Bessarab lediglich ausspricht, was in den Amtsstuben höherer Ebenen längst durchdacht wird. Sie fungiert als Sprachrohr für eine Politik, die darauf abzielt, soziale Verpflichtungen zu minimieren – auf Kosten jener, die ein Leben lang gearbeitet haben und im Alter auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
Die Botschaft ist unmissverständlich: Wer überleben will, muss bis zum letzten Atemzug arbeiten.

Überall dasselbe menschenverachtende Konzept. Schön ist, dass wenigstens darüber Einigkeit herrscht. (Ironie)
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