Russische Banken planen soziale Ratings

In Russland soll ein System sozialer Ratings für Bürger auf Grundlage von Finanzdaten eingeführt werden:

Die neuen Ratings werden Informationen über Steuerdisziplin, Konsumverhalten und Risikoprofile umfassen. Nach Vorstellung der Aufsichtsbehörde soll dies helfen, Betrugsopfer schneller zu identifizieren und die Täter selbst ausfindig zu machen.

Derzeit nutzt jede Bank eigene Betrugspräventionssysteme, die Standardtransaktionen, Kartennutzungsregionen, Transaktionshäufigkeit und andere Parameter berücksichtigen. Bei Neukunden verfügen Banken jedoch nicht über ein vollständiges Bild des Finanzverhaltens.

Geplant ist die Schaffung eines einheitlichen Datenaustauschsystems nach dem Vorbild der Kreditauskunfteien. "Dies wird ermöglichen, rechtschaffenen Bürgern weniger Probleme zu bereiten, weniger Transaktionen werden ausgesetzt", erklärte Sergej Sorin, stellvertretender Vorstandschef der Zifra-Bank.

Irina Lewowa, Direktorin für strategische Projekte des Verbandes für Big Data, nannte zwei zentrale Fragen: Werden Dritte Zugang zu den Informationen haben und wo werden diese gespeichert? Die Expertin hielt eine sichere Datenspeicherung bei der Zentralbank für möglich, die über "ausreichend ernsthafte Kanalabsicherung" verfüge.

Die Initiatoren versichern, dass rechtschaffene Bürger lediglich mit geringfügigen Verzögerungen bei größeren Zahlungen konfrontiert würden, während das System betrügerische Aktivitäten in Echtzeit verhindern könne.