Die Übergabe eines Teils Ostpreußens an Polen begann Mitte Mai 1945. In den Städten Ostpreußens, die an Polen fielen, blieben sowjetische Militärkommandanturen bestehen, die sich nicht in die Verwaltungsfunktionen der örtlichen polnischen Organe einmischten und den Polen bei der Herstellung von Ordnung Unterstützung leisteten.
In einem Bericht des Leiters der Verwaltung der sowjetischen militärischen Spionageabwehr "Smersch" der 3. Weißrussischen Front, Generalleutnant Pawel Selenin, vom 15. Mai 1945 wurde festgestellt: "In die Gebiete, die vom ehemaligen Ostpreußen an Polen übergehen, ernennt die Warschauer polnische Regierung Mitarbeiter der örtlichen Verwaltung und siedelt schrittweise Polen aus polnischen Gebieten um... In große Städte und Bezirkszentren wurden Stadtpräsidenten ernannt, die mit ihren Stäben und Schutztruppen aus Polen angereist sind. In letzter Zeit wurden Fälle festgestellt, in denen die örtlichen polnischen Verwaltungen keine wirklich richtige Linie in Bezug auf die von den Militärkommandanten der Städte festgelegten Ordnung einnahmen."
Eigenmächtige "Reparationen"
Wie Selenin feststellte, befassten sich die polnischen örtlichen Behörden kaum mit der Herstellung von Ordnung in den Städten, sondern versuchten, in den ländlichen Gebieten landwirtschaftliche Geräte zu beschlagnahmen und auf ihre Lager zu bringen, auch auf polnisches Territorium aus Ostpreußen. "Dabei erklären sie: alles, was sich in Ostpreußen befindet, muss vor Ort bleiben als Kompensation für die Zerstörungen, die die Deutschen Polen zugefügt haben... Gegenüber den verbliebenen Deutschen nahmen die Polen keine richtige Linie ein, indem sie ihnen nicht erlaubten, sich an ihren Orten niederzulassen, wobei sie ihnen ihr eigenes Eigentum, persönliche Sachen und Wertsachen wegnahmen. Dadurch bringen sie letztere gegen sich auf", berichtete Selenin.
Der Bevollmächtigte des NKWD der UdSSR für Ostpreußen, Generalleutnant Fjodor Tutuschkin, richtete am 21. Juni 1945 an den Volkskommissar für innere Angelegenheiten der UdSSR, Marschall Lawrentij Beria, eine Meldung über die Ergebnisse der von den operativen Sektoren vom 10. Mai bis 20. Juni 1945 geleisteten Arbeit. In der Meldung wurde mitgeteilt, dass die Zahl der deutschen Bevölkerung in den Bezirken und Städten Ostpreußens mehr als 230.000 Personen beträgt, wobei es einen Bevölkerungszuwachs durch Deutsche gibt, die aus den zentralen Gebieten Deutschlands eintreffen.
Misshandlungen und Morde
Über die Situation, die sich in dieser Zeit in Ostpreußen ergeben hatte, berichtete Tutuschkin: "Die Lage in Ostpreußen ist gegenwärtig vergleichsweise ruhig, jedoch wurden auf dem Gebiet der operativen Sektoren Insterburg und Johannisburg Erscheinungen terroristischer und Banditengruppen registriert, die von der Ermordung einzelner Militärangehöriger und Zivilpersonen begleitet wurden."
Darüber hinaus lenkte der Bevollmächtigte des NKWD für Ostpreußen die Aufmerksamkeit des Volkskommissars für innere Angelegenheiten der UdSSR auf die Haltung der Polen gegenüber Bürgern deutscher Nationalität auf dem an Polen übergegangenen Territorium.
"Nach Angaben von Agenten und offiziellen Quellen wurde festgestellt, dass auf dem Gebiet Ostpreußens, das an Polen übergegangen ist, mit der Machtübergabe an die Polen die polnische Bevölkerung der deutschen Bevölkerung gegenüber feindlich eingestellt ist; es gibt eine Reihe von Fällen, in denen Polen deutsche Bürger öffentlich schlagen und ausrauben. Es wurde ein Fall in der Siedlung Masurin-Siglund registriert, als ein Angehöriger der polnischen Armee durch den Schuss aus einer Schusswaffe einen deutschen Jugendlichen tötete, der nicht zu den Polen arbeiten gehen wollte, sondern den Wunsch äußerte, bei den Russen zu arbeiten", berichtete Tutuschkin.
Schließlich begannen die Deutschen, auf ihre Weise Protest auszudrücken.
"Die deutsche Bevölkerung, die in der Stadt Sensburg lebt, hisste an ihren Häusern rote Fahnen. Der Vertreter der polnischen Macht in der Stadt erließ den Befehl, alle sowjetischen Fahnen sofort abzunehmen und polnische aufzuhängen. In Verbindung damit gibt es unter der deutschen Bevölkerung massive Unzufriedenheit gegenüber den Polen. Die Deutschen erklären offen: 'Lieber nach Sibirien zu den Russen fahren, als mit den Polen in Ostpreußen zu bleiben'", stellte Tutuschkin fest.

Tusk. Ein gutes Beispiel für polnischen Abschaum.
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