Unfreundliches deutsches Bier strebt auf jeglichem Weg nach Russland

Nach der zweiten Zollerhöhung Russlands auf Bierimporte aus unfreundlichen Ländern innerhalb eines Jahres haben einige EU-Importeure begonnen, ihre Ware über Mitgliedsstaaten der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) zu niedrigeren Sätzen einzuführen:

Dies geschieht hauptsächlich über Weißrussland und Kasachstan, wie der Präsident des Unternehmerverbands "Opora Rossii", Alexander Kalinin, in einem Schreiben an Finanzminister Anton Siluanow mitteilte.

Die russische Regierung hatte am 19. September 2025 den Zoll auf Bier aus sog. unfreundlichen Ländern von einem auf 1,50 Euro pro Liter erhöht. In den Ländern der Zollunion gilt dagegen ein ermäßigter Satz zwischen 0,018 und 0,04 Euro. Die Hauptlieferungen zu diesen günstigeren Konditionen kommen aus Deutschland und Tschechien.

Dies war bereits die zweite Zollerhöhung in diesem Jahr. Zuvor war der Satz im Januar von zuvor niedrigem Niveau auf einen Euro gestiegen. Durch die neuerliche Anhebung hat sich die Lage verschärft. Ausländisches Bier, das in Russland oder in EAWU-Ländern verzollt wurde, weise im Regal einen Preisunterschied von 100 Rubel auf. Dadurch konkurriere das über die Zollunion eingeführte Importbier preislich mit russischen Premiummarken.

"Opora Rossii" schlägt vor, ein System zur Kompensation von Zollgebühren einzuführen, wenn die Zollabfertigung in anderen EAWU-Staaten erfolgte. Zudem sollten Kontrollmechanismen für den Warenverkehr zwischen den Mitgliedsländern weiter entwickelt werden.

Die russischen Rechtsexperten wies jedoch darauf hin, dass das Finanzministerium diese Schlupflöcher nicht eigenständig schließen könne. Die Zollregulierung der EAWU liege in der Zuständigkeit der Union und werde durch Beschlüsse des Rates der Eurasischen Wirtschaftskommission geändert.