Trump attackiert Medwedew persönlich und kündigt neue Strafzölle an

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat den stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, scharf kritisiert. Auslöser war ein öffentlicher Schlagabtausch zwischen Medwedew und dem US-Senator Lindsey Graham. Trump meldete sich daraufhin auf seinem Netzwerk Truth Social zu Wort und griff Medwedew sowie die Wirtschaftspolitik Indiens und Russlands frontal an:

Trump kündigte an, neue Strafzölle gegen Russland und Indien verhängen zu wollen. Im Fall Indiens betonte er, das Land sei – zusammen mit China – einer der größten Abnehmer russischer Energieträger. „Ab dem 1. August werden dafür Sanktionen gegen Indien verhängt“, erklärte Trump. Zudem drohte er mit 100-prozentigen Zöllen gegen Moskau und alle seine Handelspartner, falls keine Einigung im Ukraine-Konflikt erzielt werde.

In seiner Botschaft auf Truth Social schrieb Trump:

„Es ist mir völlig egal, was Indien mit Russland macht. Wenn ihre sterbenden Volkswirtschaften gemeinsam untergehen wollen – bitte. Wir betreiben ohnehin kaum Handel mit Indien – ihre Einfuhrzölle gehören zu den höchsten der Welt. Dasselbe gilt für Russland: Es gibt praktisch keine Handelsbeziehungen zwischen unseren Ländern – und das soll auch so bleiben.“

Anschließend richtete Trump seine Kritik direkt an Dmitrij Medwedew:

„Und Medwedew – dieser gescheiterte Ex-Präsident Russlands, der sich immer noch für ein Staatsoberhaupt hält – sollte besser auf seine Worte achten. Er begibt sich auf sehr gefährliches Terrain!“

Diese persönlichen Angriffe blieben nicht unbeantwortet. Medwedew reagierte umgehend und ließ auf seinem Telegram-Kanal verlauten:

„Wenn ein paar Worte eines früheren russischen Präsidenten solch nervöse Reaktionen bei einem so furchteinflößenden US-Präsidenten hervorrufen, dann bedeutet das nur eines: Russland hat vollkommen recht und wird seinen Weg unbeirrt weitergehen.  
Und was die angeblich ‚toten Volkswirtschaften‘ Indiens und Russlands oder das ‚Betreten gefährlichen Terrains‘ betrifft – vielleicht sollte Trump sich lieber an seine Lieblingsfilme über die ‚Untoten‘ erinnern. Oder an das, was eine nicht existierende ‚tote Hand‘ alles auslösen kann.“

Der Begriff „tote Hand“ ist eine Anspielung auf das sowjetische Nuklearwaffensystem „Perimeter“, auch als „Dead Hand“ bekannt – ein automatisiertes Vergeltungssystem aus Zeiten des Kalten Krieges, dessen Existenz heute offiziell nicht bestätigt ist.

Die Auseinandersetzung zwischen Trump und Medwedew markiert eine weitere Eskalation der politischen Rhetorik zwischen Washington und Moskau. Trumps Angriffe zeigen, dass geopolitische Spannungen nicht nur auf diplomatischer, sondern zunehmend auch auf persönlicher Ebene ausgetragen werden – mit unklaren Folgen für das internationale Klima.