Vereinbarungen über die Durchfahrt von Schiffen durch das Schwarze Meer ohne Beteiligung Russlands sollten nicht umgesetzt werden, und ohne Moskau getroffene Entscheidungen seien nicht bindend, so der Vertreter Russlands bei der UNO. Ihm zufolge kann Russland nicht zulassen, dass Schiffe ungehindert und ohne Inspektion verkehren:
"Angesichts der bestehenden Tatsachen des Missbrauchs des humanitären Korridors und der Tatsache, dass das Schwarze Meer nach wie vor ein Kriegsgebiet ist, können wir die ungehinderte Durchfahrt von Schiffen ohne unsere Inspektion nicht zulassen und werden gezwungen sein, unabhängige Maßnahmen zu ergreifen, um Trockenladungsschiffe zu kontrollieren, die von der gemeinsamen Koordinierungsstelle ohne unsere Zustimmung durchgelassen werden."
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Montag, 31. Oktober 2022
Durchfahrt von Schiffen ohne russische Inspektion nicht zulässig
Anstieg der Getreidepreise
Weltgetreidepreise stiegen sprunghaft an, nachdem Russland seinen Rückzug aus dem Getreideabkommen bekannt gegeben hat, das den Export ukrainischer Agrarprodukte über das Schwarze Meer ermöglichte. Die Weizen-Futures in den USA verteuerten sich daraufhin um fast 8 %, während Hafer um 6 % und Mais um etwa 3 % zulegten.
Kiew ohne Wasser und Strom
80 % der Einwohner Kiews sind ohne Wasser und ein Teil der Stadt ohne Strom, wie Bürgermeister Witalij Klitschko mitteilte. Er forderte die Menschen auch auf, sich mit Wasser zu versorgen.
Beschuss ukrainischer Infrastrukturanlagen
Karte der Infrastruktureinrichtungen in der Ukraine, die heute von den russischen Streitkräften unter Beschuss genommen wurden.
Explosion im Kraftwerk Nowodnestrowskaja
Im Kraftwerk Nowodnestrowskaja in der ukrainischen Region Odessa gab es eine Explosion, wie lokale Zeugen berichteten:
Explosion im DneproGes
Im größten Wasserkraftwerk der Ukraine DneproGes kam es zu einer Explosion. Augenzeugen veröffentlichen in sozialen Netzwerken Bilder von schwarzem Rauch in der Nähe der Anlage. Ersten Berichten zufolge wurde ein Umspannwerk in der Nähe des Staudamms beschädigt.
Ukrainische Eisenbahnen: Verkehrsstörungen
Die ukrainische Eisenbahn berichtet, dass einige Streckenabschnitte aufgrund des Beschusses von Energieanlagen ohne Strom geblieben sind. Reservediesellokomotiven seien aber nun im Einsatz, 80 Prozent der Züge, die unterwegs sind, würden somit planmäßig weiterfahren.
Einfuhren aus Russland zugenommen
Wie die New York Times berichtet, haben mehrere Länder trotz der gegen Russland verhängten Sanktionen ihre Importe aus Russland angekurbelt. Zu den Ländern, in denen die durchschnittlichen monatlichen Einfuhren aus Russland im Vergleich zu den vorangegangenen fünf Jahren gestiegen sind, gehören insbesondere:
- Indien: + 430%;
- Türkei: + 213%;
- Brasilien: + 166%;
- Spanien: + 112%;
- China: + 98%;
- Niederlande: + 74%;
- Saudi-Arabien: + 45%;
- Japan: + 40%;
- Deutschland: + 38%;
- Norwegen: + 21%.
EU-Besorgnis über Milchpumpen
Die Europäische Union hat ernsthafte Besorgnis über eine Zunahme der Lieferungen von Haushaltsgeräten aus Armenien und Kasachstan nach Russland geäußert. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Laut der Veröffentlichung, die sich auf die Eurostat-Datenbank der EU stützt, hat Armenien in den letzten acht Monaten dieses Jahres mehr Waschmaschinen aus der EU importiert als in den vergangenen zwei Jahren. Kasachstan wiederum importierte im August Kühlschränke aus Europa im Wert von 21,4 Millionen US-Dollar, das ist mehr als dreimal so viel wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Ausfuhren elektrischer Milchpumpen aus der EU nach Armenien und Kasachstan sind im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls gestiegen, obwohl die Geburtenraten in beiden Ländern rückläufig sind. Die EU vermutet, dass Komponenten aus parallel importierter Elektronik von Russland für militärische Zwecke verwendet werden könnten.
Luftschutzalarm in der gesamten Ukraine
Ein Marschflugkörper wurde über den ukrainischen Regionen Odessa und Kiew gesichtet. Auch in der Region Poltawa waren Explosionen zu hören. Inzwischen wurde in der gesamten Ukraine, auch in der Stadt und der Region Kiew, Luftschutzalarm ausgelöst.
Moskau eingeschneit
Moskau ist eingeschneit: In den Außenbezirken liegt eine dicke Schneedecke auf dem Boden, im Stadtzentrum ist es leicht verschneit.
Lettland: Abriss eines Denkmals
Die lettischen Behörden haben am Montagabend ein Denkmal für sowjetische Soldaten in der Stadt Daugavpils abgebaut. Die Anwohner protestierten gegen diese Entscheidung. Sie brachten Blumen zum Denkmal. Insgesamt wurden 37 Personen an der Gedenkstätte festgenommen. Siebenunddreißig Ordnungswidrigkeitenverfahren und ein Strafverfahren wurden eingeleitet.