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Dienstag, 8. November 2022

Kampf gegen Fortschritt als Erfolgsrezept

Die Verhängung neuer Exportbeschränkungen gegen China durch die Vereinigten Staaten hat die chinesischen Entwickler gezwungen, ihre Vorgehensweise beim Chipherstellungsprozess zu ändern: Die Chinesen verlangsamen ihre Chips jetzt absichtlich, um die US-Sanktionen zu umgehen, die eine bidirektionale Datenübertragungsgrenze von 600 Gb/s vorschreiben. Dies berichtet die Financial Times. Experten bezweifeln jedoch, dass die US-Aufsichtsbehörden solche Maßnahmen genehmigen werden, da dadurch das Design des Chips in keiner Weise verändert wird, und es keine Garantie dafür gibt, dass er in Zukunft wieder mit voller Leistung läuft.

Henkel verlässt Russland

Der Persil-Hersteller hat seinen endgültigen Rückzug vom russischen Markt angekündigt: Der deutsche Konzern Henkel will seine Aktivitäten bis Ende des Jahres beenden. Dies gab der Finanzvorstand des Unternehmens Marco Swoboda bekannt. Gegenüber RIA Novosti erklärte er, dass es ein "großes Interesse" an den russischen Vermögenswerten des Unternehmens gebe. "Es wird aber nicht möglich sein, den Ausstiegsprozess früher abzuschließen", so Swoboda.

Ex-Chef der ukrainischen Nationalbank auf Fahndungsliste

Das ukrainisches Gericht hat den ehemaligen Leiter der Nationalbank auf die internationale Fahndungsliste gesetzt: Kirill Schewtschenko wirde wegen Veruntreuung angeklagt. Dies berichtet die ukrainische NGO Centre for Counteracting Corruption unter Berufung auf Informationen des Obersten Anti-Korruptionsgerichts der Ukraine. Vertreter der Staatsanwaltschaft erklärten bei der Anhörung, dass Schewtschenko am 28. Oktober 2022 als Verdächtiger zur Vernehmung vorgeladen wurde. Er erschien jedoch nicht zum Verfahren und wurde anschließend auf eine internationale Fahndungsliste gesetzt.

Aus allgemein verständlichen Gründen

Der berühmte russische Dirigent Wladimir Spiwakow wurde von seinen Aufgaben als künstlerischer Leiter des Internationalen Musikfestivals in Colmar (Frankreich) suspendiert. Er hatte diese Position seit 1989 inne. Spiwakow sagte, er habe von der Entscheidung durch seine französische Bekannte erfahren, die die Nachricht einfach online an ihn weitergeleitet habe. Kurz darauf erhielt er auch einen offiziellen Bescheid. Dem Dirigenten zufolge war das Schreiben der Organisatoren "voll von vagen Formulierungen". Die Entscheidung wäre "aus allgemein verständlichen Gründen" getroffen worden, ohne dass dies näher erläutert wurde:
"Es waren nur ein paar Zeilen, nicht einmal eine Unterschrift. Die Verhandlungen fanden hinter meinem Rücken statt. Natürlich fühle ich mich betrogen."


Putin auf dem Roten Platz

Putin besucht die Ausstellung, die zu Ehren der Parade vom 7. November 1941 direkt auf dem Roten Platz stattfindet.



Kein Reis aus Russland

Das russische Landwirtschaftsministerium beabsichtigt, Beschränkungen für die Ausfuhr von Reis und Reismehl aus Russland über das Jahr 2023 hinaus zu verlängern. Die diesjährige Bruttoreisernte wird voraussichtlich 950.000 Tonnen betragen. Diese Menge entspricht der Untergrenze des Inlandsverbrauchs.

Kollision zweier Busse

In Almaty, Kasachstan, stießen zwei Busse zusammen, wobei eine Person getötet und 15 verletzt wurden.


Türkische Hilfswilligkeit

Die Türkei will Getreide aus Russland selbst verarbeiten und kostenlos an bedürftige Länder weiterleiten, so Vahit Kirişci, Leiter des türkischen Landwirtschaftsministeriums.

Sirenen über Sankt-Petersburg

Heute wurden in St. Petersburg Zivilschutzsirenen getestet:


Militärisch-technische Zusammenarbeit verboten

Die russische Regierung hat die militärisch-technische Zusammenarbeit mit 74 Organisationen aus Bulgarien, Kanada, der Tschechischen Republik, Estland, Deutschland, Litauen, der Slowakei, Montenegro, Polen, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten verboten.

Russsiche Zentralbank zur aktuellen Lage

Wichtige Aussagen der Chefin der Bank von Russland Elvira Nabiullina:

  • Die Risiken für die Weltwirtschaft haben sich in Richtung einer gefährlichen Entwicklung verschoben. Ein groß angelegtes Krisenszenario ist wahrscheinlich.
  • Der Strukturwandel der russischen Wirtschaft wird mehr als ein Jahr dauern.
  • Die Zentralbank sieht momentan keine Voraussetzungen für eine weitere Liberalisierung der Kapitalbeschränkungen.
  • Das derzeitige Zinsniveau von 7,5 % spiegelt eine erhöhte Unsicherheit und hohe Inflationserwartungen wider.
  • Die Zentralbank geht davon aus, dass sie im Jahr 2025 in einen neutralen Leitzinsbereich zurückkehren wird.
  • Die Kreditvergabe an Unternehmen stieg in Russland in den zehn Monaten um 9,9 %, während die Kreditvergabe an Privatkunden im gleichen Zeitraum um 6,7 % zunahm. Die Zentralbank geht davon aus, dass sich die positive Dynamik bei der Kreditvergabe fortsetzen wird.
  • Digitale Währungen könnten Russland den Handel mit ausländischen Partnern erleichtern.
  • Der wichtigste Weg zur Lösung der Probleme mit dem Auslandszahlungsverkehr besteht darin, Vertrauen in den Rubel und seine Kaufkraftstabilität aufzubauen.

Festnahme ukrainischer Saboteure

Der russische Föderale Sicherheitsdienst veröffentlicht ein Video von der Festnahme einer aus neun Ukrainern bestehenden Sabotage- und Aufklärungsgruppe, die nach Angaben der Behörde terroristische Anschläge gegen hochrangige Mitglieder der Regionalverwaltung von Cherson geplant hatte.


US-Erlaubnis erforderlich

Nokia hat die USA gebeten, im Rahmen früherer Verträge die Lieferung von Geräten nach Russland zu erlauben. Der Antrag wurde an das US-Büro für Industrie und Sicherheit geschickt. Dies berichtet die russische Nachrichtenagentur RBC unter Berufung auf eine Quelle aus dem Umfeld eines der Telekommunikationsbetreiber. Die Informationen wurden auch von der russischen Regierung bestätigt.

Russische Ölverkäufe steigen

Russland hat seine Ölverkäufe vor Inkrafttreten des EU-Handelsverbots erhöht. Die Verschiffungen von Rohöl auf dem Seeweg stiegen auf 3,6 Mio. b/d. Dies ist der höchste Stand seit Anfang Juni. Der größte Anstieg ist bei den Verladungen vom Terminal in Murmansk (Nordwestrussland) zu verzeichnen. Am 5. Dezember soll das von der Europäischen Union verhängte Verbot von Erdöltransporten auf dem Seeweg aus Russland in Kraft treten. Es betrifft Rohstoffe in reiner Form und Mischungen.

Militärische Ausbildung an Schulen

Das russische Verteidigungsministerium hat die Initiative der Einführung der militärischen Ausbildung an Schulen, Hochschulen und Fachschulen unterstützt. Das Ministerium ist der Ansicht, dass dieses Fach von Offizieren mit Kampferfahrung gelehrt werden könnte. Die Ausbildungszeit sollte dabei nicht weniger als 140 Stunden betragen.

Russische Armee: Besoldung im Detail

  • Die monatliche Mindestbesoldung für mobilisierte Bürger in Russland beträgt 195.000 Rubel (ca. 3200 Euro). Sie besteht aus einer monatlichen Sozialleistung von 158.000 Rubel und dem Lohn gemessen dem Posten, Rang und der Dienstzeit. Der Mindestlohn beträgt 37.000 Rubel. So erhält ein Soldat mindestens 195.000 Rubel, ein Zugkommandeur etwa 225.000 Rubel, ein Bataillonskommandeur etwa 243.000 Rubel.
  • Der größte Teil der Zahlungen an mobilisierte Bürger, also 158.000 Rubel, unterliegt nicht der Einkommensteuer von 13 %.
  • Wehrpflichtige und mobilisierte Bürger, die einen Militärdienstvertrag unterzeichnet haben, erhalten einen einmaligen Pauschalbetrag von 195.000 Rubel. Die Zahlung erfolgt unmittelbar nach dem Abschluss des Wehrdienstvertrags.
  • Die Soldatenbesoldung kann seinen Verwandten ausgezahlt werden, sofern eine entsprechende Vollmacht oder eine zusätzliche Bankkarte ausgestellt wurde.

Intensive Kampfübungen in Weissrussland

Soldaten, Ausrüstung und Waffen der Streitkräfte der Russischen Föderation treffen in der Republik Weißrussland ein. Wie das russische Verteidigungsministerium betont, finden bereits die intensive Ausbildung sowie der eingespielte Kampfzusammenhalt der Einheiten beider Staaten bei Tag und Nacht statt.


Türkei gegen russische Fluglinien

Die Türkei hat russischen Fluggesellschaften das Überfliegen ihres Luftraums mit Flugzeugen, die in zwei Ländern registriert sind, verboten. Aus diesem Grund hat sich insbesondere die Dauer der Flüge nach Ägypten um eine halbe Stunde verlängert. Das russische Verkehrsministerium erwartet von seinen türkischen Kollegen eine Klarstellung.