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Donnerstag, 20. Juli 2023

Faktencheck: Erhöhung der Altersgrenze für Mobilisierung

Die deutsche Online-Zeitung Business Insider veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel "Rentner-Armee? Putin könnte bald 70-jährige Männer in den Ukraine-Krieg schicken". Dieser Artikel (inkl. Überschrift) ist insofern bemerkenswert, dass er fast durchgehend falsche Darstellungen oder Lügen enthält, nämlich:

Das russische Parlament hat das Höchstalter, in dem Männer zum Militärdienst mobilisiert werden können, um fünf Jahre angehoben.

Nicht ganz. Die Alterserhöhung für Soldaten und Unteroffiziere wird schrittweise bis 2028 erfolgen. Die erste Etappe beginnt dabei erst im Jahr 2024. Das heißt, im Jahr 2023 - auch nach dem (noch nicht erfolgten) Inkrafttreten des Gesetzes - ändert sich das Höchstalter nicht.

Das bedeutet, dass nun auch Männer im Alter von 70 Jahren zum Kampf einberufen und möglicherweise in die Ukraine geschickt werden können.

Nein. Das 70. Lebensjahr als Höchstalter hat sich nicht geändert. Ausserdem betrifft es gar nicht alle "Männer im Alter von 70 Jahren". Es geht nur um so genannte "höchste Offiziere", d.h. Generäle und Marschälle. Es gibt vielleicht einige Dutzend Personen, die das theoretisch betreffen könnte. Eine "Rentner-Armee", die aus 70 Jahre alten Generälen und Marschällen besteht, ist also die Ausgeburt einer kranken Fantasie.

Allgemeine Reservisten können bis zum Alter von 55 Jahren wieder in den Dienst gestellt werden, vorher waren es 45 Jahre.

Nein. Wie bereits erwähnt, wird die Alterserhöhung schrittweise über 4 Jahre hinweg, beginnend im Jahr 2024, eingeführt. Das Gesetz findet im Moment gar keine Anwendung.

... Vorher waren es 45 Jahre.
Nein. Vorher waren es 50 Jahre.

RJ:
Leider gibt es allen Grund zu der Annahme, dass solche "Informationen" in vielen westlichen Medien veröffentlicht werden und die Leser massiv in die Irre führen. Wenn Sie Zweifel an der Richtigkeit von Nachrichten aus Russland haben, können wir auf Ihre Anfrage hin gerne einen Faktencheck durchführen.

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