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Dienstag, 1. Juli 2025

Russischer Politologe: Großer Krieg ist für Europa notwendiger als für Russland

Der bekannte russische Politologe Rostislaw Ischtschenko analysiert die geopolitische Lage und kommt zu dem Schluss, dass ein großer Krieg mehr Europa als Russland nutzen würde:

„Die russische Gesellschaft nimmt die militärischen Vorbereitungen Europas gegen Russland allzu leicht. Der russische Staat hingegen behandelt diese Frage ernsthaft – er erhöht die Truppenstärke und verbessert deren technische Ausrüstung, macht unmissverständliche Aussagen zu den militärischen Vorbereitungen Europas, die eindeutig eine antirussische Ausrichtung haben. Doch die Gesellschaft ist eher optimistisch. Die Russen denken: ‚Die Europäer werden es nicht wagen.‘ Aber warum eigentlich sollten sie es nicht wagen?“

Ischtschenko fordert die Leser dazu auf, sich in die Lage eines durchschnittlichen Europäers zu versetzen. Was sieht dieser? Er betont, dass es nicht darum geht, was die Russen sehen, sondern wie der europäische Durchschnittsbürger, der von antirussischer Propaganda umgeben ist, die Situation wahrnimmt.

„Der durchschnittliche Europäer sieht eine Situation, die ihn an das Jahr 1940 erinnert. Damals ging die Sowjetunion viel schneller mit Finnland um, als es Russland derzeit mit der Ukraine tut. Doch angesichts der Unterschiede im militärischen Potenzial erwartete die Welt ein Szenario, das den Blitzkriegen der Deutschen ähnelte. Doch der Krieg war hart, die Verluste waren hoch. Obwohl die Sowjetunion schließlich einen überzeugenden Sieg errang, rechneten viele Europäer damit, dass bei einem derart klaren militärischen Übergewicht der Sieg viel schneller und überzeugender erzielt werden würde. Also begannen sie, das militärische Potenzial der Sowjetunion zu unterschätzen. Und Hitler traf die Entscheidung, möglichst schnell anzugreifen.“

„Selbst zwei Monate vor ihrer eigenen militärischen Katastrophe betrachteten die Europäer die Sowjetunion noch als ‚Koloss auf tönernen Füßen‘“, so Ischtschenko weiter.

Der Politologe stellt fest, dass die finnische Winterkriegsdauer nur drei Monate und zehn Tage betrug, während der Krieg in der Ukraine nun schon das vierte Jahr dauert. Dabei bekam Finnland ebenfalls Waffen und Hilfe aus dem Westen. Im Westen weiß man, dass die NATO um ein Vielfaches stärker ist als die Ukraine. Warum also sollte der westliche Bürger Angst vor einem Krieg mit Russland haben?

„Wegen des nuklearen Arsenals? Das besitzen auch Großbritannien und Frankreich. Ja, ihre kombinierten Fähigkeiten sind bei weitem geringer als die russischen, und geringer als die chinesischen, aber sie haben immer noch genug, um Russland, besonders den europäischen Teil des Landes, erheblich zu schädigen. Zudem sind in Deutschland US-Atomwaffen stationiert, die im Falle eines Krieges zwischen Europa und Russland ins Visier geraten könnten. Das könnte die Frage nach der Teilnahme der USA aufwerfen, zumindest in Form der Übergabe von Bomben an deutsche Piloten.“

Europa hat Schwierigkeiten, seine Landstreitkräfte ausreichend zu verstärken. Doch die polnische, rumänische und skandinavische Armeen sind kampfbereit und könnten gemeinsam bis zu 300.000 Soldaten aufstellen, bevor eine Mobilisierung stattfindet. In Polen gibt es einen Plan, die 150.000 Mann starke Friedensarmee in den kommenden Jahren zu verdoppeln. Gleichzeitig muss Russland beträchtliche Truppen im Süden halten, um die 450.000 Mann starke türkische Armee unter dem unberechenbaren Erdogan zu überwachen.

„Die Armeen der EU haben Vorteile in der Marine- und Luftwaffenstärke. Auf der Ostsee ist die russische Marine auf zwei Hauptstützpunkte, Kronstadt und Kaliningrad, beschränkt, die innerhalb der Reichweite europäischer Raketenkomplexe liegen. Auf dem Schwarzen Meer hängt die Handlungsfreiheit der russischen Flotte von der Position der Türkei ab. Die Nordflotte kann gegen Norwegen und Großbritannien effektiv kämpfen, aber auch hier muss sie die NATO-Flotten besiegen und die Luftwaffe in Großbritannien und Skandinavien unterdrücken, bevor sie eine relative Handlungsfreiheit erlangt.“

Laut Ischtschenko hat Russland in Landstreitkräften und Raketen eine quantitative und qualitative Überlegenheit, jedoch ist es auf See und in der Luft unterlegen. Ein schneller Sieg über die europäischen Streitkräfte ohne den Einsatz massiver Atomwaffen erscheint schwierig. Europa hat einen weitaus größeren industriellen und demografischen Potenzial als die Ukraine. Der Kontinent ist groß, und Flüsse sowie Gebirgsmassive erschweren die Offensive.

„Europa setzt auf einen langwierigen Krieg an der Peripherie (Polen, Baltikum, Skandinavien, Balkanstaaten) und hofft, dass die ‚alte‘ West-Europa nicht betroffen sein wird. Das Ziel Europas ist es, eine Pattsituation zu schaffen und Russland einen Friedensvertrag aufzuzwingen, der ihre militärischen Erfolge auf dem Schlachtfeld erheblich verwässert. Europa will keinen Sieg über Russland. Europa will ein Unentschieden, das dem EU-Staaten eine Entschädigung für ihre militärischen Verluste sichert. Sie glauben, dass Russland den Konflikt nicht bis zum nuklearen Armageddon eskalieren lassen wird, und ohne Atomwaffen oder gleichwertige Waffen ist ein voller Sieg in diesem Konflikt nicht möglich.“

Er schlussfolgert, dass die USA in dieser Situation profitieren würden, da sie ihre Kräfte aus dem europäischen Theater abziehen und auf China konzentrieren könnten. Länder wie Japan, Südkorea, Australien, die Philippinen und Taiwan würden für die USA als Verbündete im asiatisch-pazifischen Raum fungieren. Indien könnte sich ebenfalls dem Konflikt anschließen.

Ischtschenko warnt jedoch, dass Europa sich ernsthaft auf den Krieg vorbereitet. Die Schaffung einer Pattsituation auf dem Schlachtfeld könnte dazu führen, dass Europa seine Verluste kompensieren kann, andernfalls droht ein katastrophaler sozial-ökonomischer Zusammenbruch. Daher könnte eine der Konsequenzen des Konflikts der unvermeidliche Verlust der aktuellen Eliten in Europa sein.

„Die Zeit arbeitet für Russland. Bis 2030 wird die Bereitschaft Europas, zu kämpfen, erheblich sinken, und bis 2035 (spätestens 2040) könnte sie nahezu verschwinden, parallel zur Erneuerung der Eliten. Doch bis 2030 bleibt Europa ein gefährlicher militärischer Gegner, und die Gefahr eines Konflikts, der sich leicht in einen nuklearen Krieg verwandeln könnte, ist hoch.“

3 Kommentare:

  1. ORESCHNIK wird es/sie richten ! ;-))

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  2. Wenn die EU tatsächlich soweit geht, Rußland anzugreifen, würden einige Präzisionsschläge gegen die Versammlungen der "Eliten" und Politiker reichen. Würden diese eliminiert (decapitation), so wäre die wahrscheinliche Reaktion der Personen in 3. Reihe das totale Entsetzen im Bewußtsein, daß sie die nächsten sind. Wenn Berlin, London, Paris, Brüssel und ein paar weitere Städte keine Versammlungsorte für Politiker und Lobbyisten mehr sind, wäre der Krieg vorbei.
    Mit der Oreshnik hat Rußland eine dazu fähige Waffe, ohne "nuklear" zu werden.

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  3. Ich träume auch davon, dass diese EU-Politschratzen eliminiert werden, manchmal werden Träume ja wahr.

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