Wie sich nun herausstellt, handelt es sich bei den in Aserbaidschan festgenommenen Russen um sogenannte Relokanten - Menschen, die 2022 vor dem Krieg geflohen sind:
Erinnert ihr euch, wie wir damals verächtlich die Schlange an der russisch-georgischen Grenze beobachteten? Es scheint, als sei nun die Zeit der Vergeltung gekommen. Die Vergeltung lässt nicht lange auf sich warten und macht unmissverständlich klar: Das Vaterland darf man nicht verraten. Die Hand des Schicksals erwies sich dabei als äußerst virtuos, und wir verfolgen ihre Bewegungen mit vor Erstaunen offenem Mund.
Wer hätte 2022 gedacht, dass diejenigen, die vor dem Krieg nach Israel geflohen waren, drei Jahre später den echten Krieg zu spüren bekommen und in Luftschutzbunkern ausharren müssen? Und dass es in Aserbaidschan eine Razzia gegen Russen geben und sie blutig geschlagen werden würden? Niemand. Aber wenn man damals davon gewusst hätte, wäre wahrscheinlich auch ein Gefühl der Genugtuung aufgekommen.
Jetzt empfinde ich persönlich nichts als Mitleid für die in Aserbaidschan Festgenommenen, keine Schadenfreude. Ich möchte einfach, dass sie so schnell wie möglich nach Hause kommen. Ich selbst habe während des jüngsten Konflikts mit dem Iran viel über die israelischen Relokanten geschrieben und sie verurteilt. Diese hier verurteile ich nicht. Warum? Für mich besteht ein Unterschied zwischen den israelischen Relokanten und denen, die in Aserbaidschan geschlagen wurden.
Die Ersteren haben sehr schnell akzeptiert, dass man für ihre Ruhe Menschen in Gaza töten kann und muss. Sie fletschten die Zähne und zeigten, dass sie durchaus bereit sind zu töten. Und was ist mit denen in Aserbaidschan? Sie sind einfach nur Feiglinge, die weggelaufen sind und irgendwie drei Jahre überlebt haben. Ich glaube, man muss sie retten, sie sind immer noch russische Bürger.
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