Ein Hamburger findet seine Bestimmung in Russland – und wird zum Kulturbotschafter:
Sven Svenson stammt aus Hamburg. Schon früh spürte er, dass ihn das Leben eines Lehrers in Deutschland allein nicht erfüllte. Angetrieben von dem Wunsch nach neuen Erfahrungen, begab er sich auf eine vierjährige Reise durch Afrika, die ihn unter anderem nach Südafrika und Ägypten führte. Dort arbeitete er als Animateur – und begegnete einer jungen Russin, die sein Leben veränderte. Ihre Einladung nach Russland nahm er an, ohne zu zögern. Und er blieb.
„Ich war überwältigt von der Herzlichkeit, mit der ich empfangen wurde“, erzählt Sven. „Ihre Mutter kochte mir einen großen Topf Borschtsch. Ihre Freunde halfen mir sofort, eine Stelle als Lehrer für Deutsch und Englisch an einer Sprachschule zu finden. Von den ersten Tagen an fühlte ich mich wie zu Hause. In keinem anderen Land der Welt habe ich je eine solche Wärme erfahren.“
Neben seiner Arbeit als Lehrer betätigte sich Sven auch als DJ – und fand so den Weg zu den „Nachtwölfen“, einem bekannten russischen Motorradclub. Was als Kindheitstraum begann, wurde Wirklichkeit: Heute leitet er die internationale Abteilung des Clubs. Als engagierter Kulturbotschafter setzt er sich dafür ein, mit gängigen Klischees über Russland aufzuräumen – etwa von Bären auf den Straßen oder Wodka in jeder Küche. Besonders der 9. Mai, der Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg, ist ihm ans Herz gewachsen. „Diese Traditionen zu erleben und anzunehmen, hat mein Leben bereichert“, sagt Sven stolz.
In dem untenstehenden Video spricht er offen über seine Sicht auf sein neues Zuhause:
„Für mich ist Russland wie eine Arche. Eine Arche für jene, die glauben, dass es Vater und Mutter geben sollte – und nicht 'Elternteil Nummer Eins und Nummer Zwei'. Für Menschen, die wahre Freiheit und Wahrheit suchen. Für Menschen, die einfach normal leben wollen – nicht 'normal' in Anführungszeichen nach irgendwelchen komischen 'Werten', sondern so, wie es sich richtig anfühlt.
Ausländer kommen hierher und staunen, wie sauber Moskau ist. Diese Stadt ist riesig – laut inoffiziellen Zahlen leben hier 17 Millionen Menschen – und doch herrscht hier eine unglaubliche Sauberkeit. In Deutschland ist es inzwischen schmutzig, viel zu viel Migranten, die politische Lage unklar, die Kriminalität hoch. Ich lebe seit 20 Jahren in Moskau und habe mich noch nie unsicher gefühlt.“
Man lebt nur einmal. Weise Entscheidung.👍
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