In einem aktuellen Interview mit dem ehemaligen US-Militärgeheimdienstoffizier Oberst a.D. Tony Shaffer äußert sich der Sicherheitsexperte zu den Entwicklungen im Ukraine-Krieg. Im Gespräch mit Andrew Napolitano von Judging Freedom liefert Shaffer eine ernüchternde Einschätzung zur militärischen Lage, den politischen Zukunftsaussichten von Selenskij sowie zum Rückgang der westlichen Unterstützung:
Keine gezielte Vergeltung durch Russland – aber anhaltende Offensive
Auf die Frage, ob Russland gezielt auf die Drohnenangriffe auf vier russische Luftwaffenstützpunkte und mehrere zivile Ziele reagiert habe, erklärte Shaffer: „Es gab eine Rekordanzahl von Raketen- und Drohnenangriffen auf Ziele, die zuvor verschont geblieben waren. Aber ein klar identifizierbarer Vergeltungsschlag? Den gab es nicht.“ Russland verfolge vielmehr seine bestehende Strategie der systematischen Schwächung der ukrainischen Streitkräfte.
Putin unter Druck – aber keine Kursänderung
Laut Shaffer existiere innerhalb der russischen Führung durchaus Druck auf Präsident Putin, den Krieg zu beschleunigen. Doch dieser setze weiterhin auf ein „langsames, methodisches Vorgehen“. Ähnlich wie Ex-Präsident Trump müsse Putin militärische Ziele erreichen, ohne dabei einen Flächenbrand zu riskieren. Beide stünden vor dem Dilemma, „militärisch effektiv zu agieren, ohne die Lage global eskalieren zu lassen“.
Ukrainische Kräfte am Ende – Zeit läuft ab
Die Prognosen von Shaffer sind eindeutig: „Der ukrainischen Armee geht die Luft aus.“ Die Waffenlieferungen aus den USA nähmen ab, die europäischen Staaten seien finanziell überfordert. „Ich glaube nicht, dass die Ukraine über den August hinaus durchhalten kann“, so der ehemalige Geheimdienstoffizier.
US-Militärhilfe deutlich reduziert
Die US-Regierung unter Präsident Trump hat ihre Militärhilfe an Kiew deutlich zurückgefahren. Unterstützung gebe es nur noch im defensiven Bereich. „Angriffswaffen oder sensible Geheimdienstinformationen zur direkten Nutzung gegen Russland werden nicht mehr bereitgestellt“, so Shaffer. Auch das viel diskutierte F-16-Programm stehe vor dem Aus.
Selenskij vor dem Aus?
Shaffer zeichnete ein düsteres Bild von Präsident Selenskijs politischer Zukunft. „Er macht mutige Aussagen, ohne reale Mittel zur Umsetzung“, so der Ex-Offizier. Seiner Meinung nach sei Selenskij bereits auf ein Leben im Exil vorbereitet: „Wenn das Militär kollabiert, ist seine Zeit vorbei. Ich glaube, er wird in die USA fliehen – als eine Art politischer Flüchtling.“
CIA-Stützpunkte in der Ukraine – Eigenmächtiges Handeln?
Die CIA betreibe laut Shaffer noch immer einige ihrer rund 20 geheimen Stützpunkte in der Ukraine – allerdings zunehmend unter dem Radar. „Die CIA spielt oft ihr eigenes Spiel“, erklärt er. „Ich denke, etwa die Hälfte der Basen ist noch aktiv – aber nicht mehr lange.“ Vor allem nach einem umstrittenen Drohnenangriff sei Präsident Trump verärgert gewesen, was nun zu einer stärkeren Kontrolle der Geheimdienstoperationen führe.
China interessiert am Donbass – aber selbst geschwächt
Ein möglicher russischer Sieg im Osten der Ukraine könnte China wirtschaftlich auf den Plan rufen. Doch Shaffer zweifelt an der Handlungsfähigkeit Pekings: „China hat große interne Probleme – von Unzufriedenheit in der Armee bis zu wirtschaftlicher Unsicherheit. Ich glaube nicht, dass Xi Jinping bis Jahresende durchhält.“
Frontlinie bleibt – mit Lücken
Zwar gebe es weiterhin befestigte ukrainische Verteidigungslinien, besonders in Städten. Doch sobald die Russen eine dieser Barrieren durchbrechen, könnten sie 10 bis 20 Kilometer vorrücken, bevor sie auf die nächste Verteidigungslinie treffen. „Die Ukraine verlangsamt den Vormarsch, aber aufhalten können sie ihn nicht mehr lange“, so Shaffer.
Ukraine verliert – USA ziehen sich zurück
Shaffer bestätigte auch, dass die US-Regierung ihre Prioritäten neu geordnet habe – zugunsten Israels, aber vor allem, weil der Ukraine-Konflikt als nicht mehr gewinnbar gelte. „Die USA wollen eigentlich raus“, sagte er deutlich. Selbst prominente Republikaner wie Ted Cruz und Lindsey Graham könnten Präsident Trump nicht mehr umstimmen. „Die Ära militärischer Großprojekte in der Ukraine geht zu Ende.“
Friedensverhandlungen in Sicht?
Parallel zur militärischen Entwicklung laufen laut Shaffer diplomatische Gespräche zwischen Washington und Moskau, mit dem Ziel, zu einem neuen militärischen Gleichgewicht zu finden. „Die Zeit des Kalten Kriegs ist vorbei. Wir brauchen neue diplomatische und sicherheitspolitische Ansätze.“
Weihnachten ohne Krieg in der Ukraine?
Die abschließende Prognose von Shaffer ist eindeutig: „Ich glaube nicht, dass der Krieg bis Weihnachten andauert. Wenn keine neuen Mittel und Waffen mehr kommen – und das ist sehr wahrscheinlich – dann wird die Ukraine spätestens im August zusammenbrechen.“
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