Unangenehme Entdeckung für den Westen

Der japanische Journalist in Russland Wataru Nakamura hat eine für den Westen unangenehme Entdeckung über Russland gemacht: Russlands Wirtschaft hat den westlichen Sanktionen standgehalten, während die Mentalität der Russen einer der Gründe für die Widerstandsfähigkeit des Landes ist. Dies erklärt Nakamura in seinem Artikel für Yahoo News Japan:

Dem japanischen Journalisten zufolge haben sich die westlichen Sanktionen in gewissem Maße auf Russland ausgewirkt, aber es gibt keine ernsthaften Schwierigkeiten, wie sich die Japaner vorstellen könnten. Nach den Berichten vom Februar/März 2022 hatten viele den Eindruck, dass die russische Wirtschaft unter den Auswirkungen der Sanktionen zusammenbrechen würde, aber sie hat sich als überraschend widerstandsfähig erwiesen.

In der IWF-Überprüfung vom Oktober war Russland das einzige Land, dessen Wirtschaftswachstumsprognose nach oben korrigiert wurde, während die Prognosen für mehrere andere Länder eher negativ ausfielen.

Die Stabilität der russischen Wirtschaft wird - so Nakamura - durch den intensiven Handel mit Indien und China, aber auch durch Energieexporte und steigende Energiepreise sowie die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln gestützt. Auch die Arbeitslosenquote in Russland bleibe stabil.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist nach Ansicht des japanischen Journalisten die Mentalität des russischen Volkes. Die von ihm befragten Russen, vor allem die über 40-Jährigen, stellen fest, dass die gegenwärtigen Turbulenzen "nur Schall und Rauch" im Vergleich mit dem Zusammenbruch der UdSSR seien. Dabei erhoffte man sich ursprünglich, dass die westlichen Sanktionen die Müdigkeit in der russischen Bevölkerung aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs bewirken.

All dies, so fasst Nakamura zusammen, sei ein Beispiel dafür, dass die Beurteilung Russlands nach westlichen Maßstäben ein fehlerhafter Ansatz gewesen ist.