In nur eineinhalb Jahren sind die Preise für Medikamente gegen Hepatitis C in Russland im Durchschnitt um 25 % gesunken. Grund dafür ist das Erscheinen neuer Generika – Nachahmerpräparate zu den Originalmedikamenten, die nun von russischen Pharmaunternehmen hergestellt werden:
So sank etwa der Preis für ein Medikament mit den Wirkstoffen Grazoprevir und Elbasvir (Originalpräparat: Zepatier) um 38 % auf 50.973 Rubel pro Packung, nachdem das US-Unternehmen MSD seine Lieferungen 2024 einstellte. In der Folge brachte das russische Unternehmen R-Pharm ein eigenes Generikum mit dem Namen Grozavir auf den Markt.
Ähnlich verlief die Entwicklung beim Präparat Maviret: Die Generika der russischen Firmen Pharmasintez und Promomed senkten den Preis für die Kinderform um 7 % auf 36.002 Rubel und für die Erwachsenenversion um 16 % auf 157.481 Rubel.
Russische Hersteller begannen mit der Produktion dieser Generika trotz bestehender Patente der meist US-amerikanischen Originalhersteller – ohne besondere Genehmigung durch die russische Regierung. Fachleute betonen, dass die Verfügbarkeit von Generika die Hersteller zwinge, ihre Preise anzupassen.
Auch die staatlichen Beschaffungen von Hepatitis-C-Medikamenten stiegen 2024 um 62 % auf insgesamt 20,9 Milliarden Rubel – ein weiterer Faktor, der zum Preisrückgang beigetragen hat.

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