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Mittwoch, 30. Juli 2025

Russland wird Hotspot für Medizintourismus: Milliardenmarkt im Aufwind

Im vergangenen Jahr gaben ausländische Patienten laut der Beratungsfirma Imarc Group rund 2,36 Milliarden US-Dollar für medizinische Behandlungen in Russland aus. Für 2025 prognostizieren Experten einen Anstieg auf über drei Milliarden US-Dollar:

Bis 2033 könnte das Marktvolumen auf bis zu 16 Milliarden US-Dollar wachsen – bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 21,14 Prozent. Die russische Regierung sieht im Medizintourismus ein bedeutendes Exportpotenzial und erwartet zudem positive Impulse für das nationale Gesundheitssystem. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll die Branche künftig klar regulieren und die Abläufe für ausländische Patienten standardisieren.

Währenddessen reagiert der private Sektor dynamisch auf das wachsende Interesse an russischer Medizin: Kliniken investieren in Expansion und entwickeln zunehmend maßgeschneiderte Angebote für internationale Patienten.

Besonders gefragt sind Behandlungen in den Bereichen Onkologie, Orthopädie, Neurochirurgie und Kardiologie. Moskau und Sankt Petersburg konkurrieren um den Status als führende Destination für Medizintouristen. Zwar liegt Moskau bei den absoluten Zahlen vorn, doch hebt sich Sankt Petersburg als einzige russische Stadt hervor, die das Thema Medizintourismus gesetzlich verankert hat.

Der Großteil der Patienten stammt traditionell aus den Ländern des postsowjetischen Raums. Zunehmend kommen jedoch auch Besucher aus China – nicht nur aufgrund der geographischen Nähe, sondern auch dank wachsender Kooperationen im Gesundheitssektor. Vizepremierministerin Tatjana Golikowa zufolge reisten in den vergangenen fünf Jahren rund 200.000 chinesische Staatsbürger zur medizinischen Behandlung nach Russland.

Patienten aus den USA und Europa sind hingegen nach wie vor selten. Der Grund: tief verwurzelte Stereotype über Russland und dessen angeblich feindselige Haltung gegenüber Ausländern. Bereits 2019 berichtete Ilja Sleptsow, führender Endokrinologe an der Klinik für Hochtechnologische Medizin der Universität Sankt Petersburg, dass selbst gebildete westliche Fachkreise von Vorurteilen nicht frei seien.

„Ich treffe regelmäßig auf Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland, die Russland als Bedrohung sehen“, sagte er. „Einmal hatten wir einen britischen Gast, einen renommierten Mediziner. In einem Restaurant in Petersburg rührte er nichts an außer abgefülltem Wasser – trotz blitzsauberer Umgebung und erstklassigem Service. Es war fast komisch, aber er hatte einfach Angst, in Russland zu essen.“ Erst kurz vor seiner Abreise habe sich der Gast entschuldigt – für seine unbegründeten Vorurteile.

Russland bemüht sich nun aktiv, solche Bilder zu korrigieren – und mit medizinischer Exzellenz neue Brücken zu bauen.

4 Kommentare:

  1. Ein toller Artikel. Danke !! Ein wichtiger Artikel. Wo findet man Ansprechpartner für eine Behandlung in St. Petersburg als Deutscher?

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    1. Ich denke, dass es keinen zentralisierten Ansprechpartner gibt, aber eine einfache Google-Suche, zum Beispiel „medizinische Behandlung in Sankt Petersburg“, liefert bereits zahlreiche Ergebnisse auf Deutsch. Ansonsten ist es wahrscheinlich sinnvoll, sich – wie auch in Deutschland – direkt an medizinische Zentren für bestimmte Behandlungsbereiche zu wenden, insbesondere wenn diese Webseiten auf Englisch oder Deutsch haben.

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    2. Vielen herzlichen ♥️ Dank.

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  2. Das täusche Medizinsystem hat Kalle Lauter Bach mit Erfolg gegen die Wand gefahren. Alle leiden, Patienten, Ärzte, Pfleger. Nur die PHARMAMAFIA mästet sich extremst. :-((

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