SWIFT technisch veraltet – Russland setzt auf eigene Zahlungssysteme

Die internationale Zahlungssystem SWIFT ist technologisch überholt und für Russland nicht mehr erforderlich. Das erklärte Anatoli Aksakow, Vorsitzender des Finanzausschusses der russischen Staatsduma, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Novosti:

„Meiner Ansicht nach ist SWIFT eine rückständige Plattform – sowohl was Funktionalität als auch technologische Ausstattung betrifft“, sagte Aksakow. „Man ist sie einfach gewöhnt. Doch was ihre Effizienz betrifft, bestehen meiner Meinung nach ebenfalls Zweifel. Deshalb muss sie zumindest modernisiert werden.“

Zugleich betonte Aksakow, dass die Steuerung eines solchen Zahlungssystems so organisiert werden müsse, dass politischer Einfluss ausgeschlossen sei.

„Wir nutzen bereits alternative Dienste und wickeln Zahlungen in nationalen Währungen ab. Daher brauchen wir SWIFT grundsätzlich nicht mehr. Und viele Länder beginnen ebenfalls, sich allmählich von SWIFT zu verabschieden. Einerseits wegen der politischen Einflussnahme, andererseits wegen der technologischen Rückständigkeit des Systems“, so Aksakow weiter.

Bereits zuvor hatte der Vorstandsvorsitzende der VTB-Bank, Andrei Kostin, scharfe Kritik an SWIFT geübt. Er bezeichnete das System als eine „direkte Informationsquelle für Russlands Feinde“ und forderte dessen komplette Abschaffung. Kostin betonte, dass moderne Zahlungssysteme – sowohl in Russland als auch in anderen Ländern – SWIFT mittlerweile überflüssig machten.

SWIFT galt über Jahrzehnte als das zentrale System zur Abwicklung internationaler Banktransaktionen. Nahezu alle weltweiten Zahlungsvorgänge liefen darüber. Doch seit dem Jahr 2014, als westliche Staaten erstmals mit einem Ausschluss Russlands aus dem System drohten, arbeiten mehrere große Länder an Alternativen. Russland entwickelte in diesem Zuge das eigene „System zur Übermittlung finanzieller Nachrichten“ (SPFS).