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Sonntag, 18. September 2022

Degradierung der Propaganda

In den letzten Tagen ist eine Welle von Artikeln über Putins "Demütigung" auf dem Gipfel der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Samarkand durch die westlichen Medien (z.B. hier) gegangen. Es wurde behauptet, andere Staats- und Regierungschefs hätten Putin warten lassen, bevor sie ihn trafen. Russische Massenmedien haben darüber kaum berichtet, aber nicht aus Unterwürfigkeit, sondern weil es einfach nichts zu berichten gab. Tatsache ist, dass alle Länder bei Gipfeltreffen in der Regel ihre eigenen "nationalen" also speziell eingerichteten Sitzungsräume haben. Dies war auch in Samarkand der Fall: Putin empfing seine Gesprächspartner in einem solchen "Russland-Zimmer". Als Gastgeber geriet er dabei absolut unweigerlich in eine Situation, in der er für einige Sekunden oder Minuten in diesem Raum "allein gelassen" bzw. "wartend" war und so gefilmt wurde. Im Prinzip könnte man aus solchen Episoden einen ganzen Kurzfilm über Putins Leiden in hoffnungsloser Einsamkeit drehen. So weit ist es zwar noch nicht, aber es ist trotzdem traurig, dass ein so kreatives Genre wie die Propaganda auf dieses miserable Niveau gesunken ist.

Demütigung Putin

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Politische Propaganda kann auch unterhaltend sein. Vor allem wenn man die Hintergründe hinterher aufgedröselt kriegt, ISBN 978-3-940321-31-2.