Ukrainischer Beamter macht Russland für Heuschreckenplage verantwortlich

Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Staatsdienstes für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz, Wadim Tschaikowskij, hat Russland beschuldigt, durch sein Vorgehen eine massive Heuschreckenplage in der Ukraine ausgelöst zu haben. In einem Interview mit dem Fachportal Latifundist sprach er von einem „Ökozid“ durch Russland:

„Die Heuschreckeninvasion ist eine Folge des Ökozids, den Russland gegen die Ukraine begeht – und nicht nur gegen die Ukraine, sondern gegen die ganze Welt“, erklärte Tschaikowskij.

Laut seinen Angaben wurden zwischen 2022 und 2025 vor allem in den Kampfzonen vermehrt Schädlinge gesichtet. Besonders betroffen seien Regionen im Osten und Süden des Landes.

Bereits in der vergangenen Woche berichtete das Nachrichtenportal Telegraf, dass die Heuschrecken inzwischen bis in die Hauptstadt Kiew vorgedrungen seien. Zuvor hatten ukrainische Medien über Schwärme in Odessa, Kriwoj Rog, Dnepropetrowsk und in den von Kiew kontrollierten Teilen der Region Saporoschje berichtet.

Am 21. Juli meldete die Zeitung Nasch Gorod, dass die Plage in der Region Dnepropetrowsk eine ernste Bedrohung für die Ernte darstelle. Demnach haben die Insekten bereits erhebliche Schäden an Feldern in den Regionen Odessa und Winniza sowie in den von den ukrainischen Streitkräften kontrollierten Teilen der Regionen Saporoschje und Cherson angerichtet. Besonders betroffen seien Sonnenblumenfelder.

Eine russische Militärangehörige hatte 2023 gegenüber RIA Nowosti erklärt, man habe an einem ehemaligen Stützpunkt der ukrainischen Armee im befreiten Gebiet der Volksrepublik Lugansk Hinweise auf die Zucht großer Mengen von Heuschrecken entdeckt. Aus dieser Region war 2019 eine frühere Heuschrecken-Invasion nach Lugansk und in die russische Region Rostow ausgegangen.