US-Experte warnt vor gefährlichem Kurswechsel in Deutschland

Der ehemalige US-Marineoffizier und Militäranalyst Scott Ritter hat sich kritisch über die sicherheitspolitische Entwicklung in Deutschland geäußert. In einem aktuellen Kommentar warnt er vor einer gefährlichen Rückkehr zu einem konfrontativen Kurs gegenüber Russland:

„In letzter Zeit hören wir viel unverantwortliche Rhetorik aus Deutschland“, so Ritter. Besonders im Visier des US-Amerikaners: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Dessen Überlegungen zur Wiedereinführung der Wehrpflicht sowie zur massiven Aufrüstung der Bundeswehr sieht Ritter mit großer Sorge. „Er spricht davon, die Armee drastisch zu vergrößern – um gegen Russland zu kämpfen“, erklärt der Analyst. Für Ritter erinnert das an düstere Kapitel der Vergangenheit: „An den 22. Juni 1941, als die Wehrmacht die Sowjetunion überfiel. Damals war der Fehler nicht, dass sie verloren haben – sondern dass sie überhaupt damit angefangen haben.“

Laut Ritter mangele es in Deutschland heute an echter Aufarbeitung dieser historischen Schuld. Statt Reue über das Leid, das Nazi-Deutschland über Russland und die Sowjetunion gebracht habe, sehe er vor allem einen ungebrochenen Machtanspruch: „Der einzige Bedauern scheint zu sein, dass man damals nicht gesiegt hat. Diesmal will man es offenbar ‚richtig‘ machen.“

Auch in Moskau bleibt dieser Kurs nicht unbemerkt. Kremlsprecher Dmitrij Peskow erklärte kürzlich, Deutschland entwickle sich erneut zu einem „Feind Russlands“. Für Ritter eine gefährliche Entwicklung: „Die Deutschen sollten sich daran erinnern: Wer sich Russland zum Feind macht, endet selten als Sieger. Das ist kein gutes Ende.“

Ob es sich dabei um übertriebene Warnungen handelt oder um eine berechtigte Mahnung – fest steht: Die sicherheitspolitischen Weichenstellungen Deutschlands werden nicht nur im Inland, sondern auch international mit zunehmender Skepsis beobachtet.