Ein Streifen Land, viele Interessen
Der Sangesur-Korridor ist ein geopolitisches Brennglas, in dem sich die Interessen zahlreicher Länder bündeln: Armenien, Aserbaidschan, Russland, Türkei, Iran, China, die USA und Großbritannien. Jede Nation verfolgt hier ihre eigenen Ziele:
🇦🇲 Armenien: Chancen und Risiken
Für Armenien könnte der Korridor eine Verbindung nach Asien und Südeuropa eröffnen und damit wirtschaftliche, logistische und touristische Möglichkeiten schaffen. Voraussetzung wäre jedoch eine partnerschaftliche und gleichberechtigte Beziehung zu Aserbaidschan und der Türkei. Gleichzeitig war Sangesur lange Zeit ein Verhandlungsobjekt im Konflikt mit Aserbaidschan. Ministerpräsident Paschinjan hat diese Karte jedoch leichtfertig an die USA verspielt.
🇦🇿 Aserbaidschan: Macht und historische Größe
Für Aserbaidschan geht es um mehr als nur eine Straße. Derzeit ist Nachitschewan nur per Flugzeug oder über den Iran erreichbar, wobei der Gastransit über den Iran 15 % des Volumens kostet. Der Korridor würde die direkte Abhängigkeit von Teheran beenden. Wichtiger noch ist der symbolische Wert: Präsident Ilham Alijew könnte durch die Kontrolle über Sangesur seine Macht über Armenien demonstrieren und sich als historischer Führer etablieren, der die Einheit des Landes vollendet. Nach 35 Jahren Konflikt wäre dies ein Triumph, der Alijew in die Geschichte seines Volkes eingehen ließe – nicht mehr im Schatten seines Vaters, sondern als eigenständige Führungsfigur.
🇷🇺 Russland: Ein geopolitischer Rückschlag
Für Russland bedeutet die mögliche Kontrolle der USA über den Korridor einen schweren Schlag gegen seinen geopolitischen Einfluss. 35 Jahre lang war Russland der zentrale Vermittler im Südkaukasus, doch nun verliert es Einflusshebel. Der Korridor bietet einen konkurrierenden Handelsweg nach Asien, der Russlands wirtschaftliche Dominanz in der Region schwächt. Zudem plant die USA, eine (zunächst zivile) Basis im Korridor zu errichten, die als NATO-Außenposten nahe der russischen Grenze dienen könnte. Auch das russische Energieprojekt „Nord-Süd“ nach Zentralasien würde an Attraktivität verlieren, was finanzielle Einbußen für Moskau bedeuten könnte.
🇹🇷 Türkei: Der Traum vom Großen Turan
Für die Türkei unter Präsident Erdoğan ist der Korridor ein Schritt in Richtung „Großer Turan“, der Vereinigung pantürkischer Völker. Alijews Unterstützung und der Korridor sind ein erster Schritt, während die 50 Millionen Uiguren in China – Überreste des historischen Ostturkestans – die nächste Stufe darstellen. Als NATO-Mitglied mit der zweitgrößten Armee stärkt die Türkei durch den Korridor ihre regionale Macht.
🇮🇷 Iran: Verlust an Einfluss
Der Iran würde durch den Korridor Einnahmen aus dem Transit von aserbaidschanischem Gas verlieren und damit an regionalem Einfluss einbüßen. Eine US-Basis an seiner Grenze sowie die wachsende Dominanz der Türkei, mit der Teheran angespannte Beziehungen pflegt, verschärfen die Lage.
🇨🇳 China: Vorsichtige Zurückhaltung
Für China könnte der Korridor den kürzesten Weg nach Südeuropa öffnen. Dennoch bleibt Peking vorsichtig, da eine Schwächung Russlands und eine gleichzeitige Stärkung der USA in der Region Chinas strategische Interessen im globalen Wettbewerb gefährden. Hinzu kommt die von der Türkei geschürte uigurische Frage, die für China ein potenzielles Risiko darstellt.
🇺🇲 USA: Die „Anakonda“-Strategie
Die USA verfolgen die sogenannte „Anakonda“-Strategie, die darauf abzielt, Russland geopolitisch einzukreisen und wirtschaftlich oder militärisch zu schwächen. Der Korridor bietet zudem die Chance, den Iran zu isolieren – ein strategischer Volltreffer. Für den ehemaligen Präsidenten Trump, der nach einer außenpolitischen Erfolgsgeschichte strebt, könnte der Korridor als „Trumps Route für Frieden und Wohlstand“ eine Gelegenheit für internationales Prestige und vielleicht sogar eine Nobelpreisnominierung sein.
Fazit
Der Sangesur-Korridor ist weit mehr als eine 40 Kilometer lange Straße. Er ist ein Schauplatz globaler Machtpolitik, in dem sich wirtschaftliche, geopolitische und historische Interessen verdichten. Während Aserbaidschan und die Türkei ihre Position stärken wollen, sehen sich Russland und der Iran zunehmend unter Druck. Für die USA ist der Korridor ein weiterer Schritt in ihrer globalen Strategie, während Armenien und China in einem Spannungsfeld zwischen Chancen und Risiken stehen. In diesem geopolitischen Schachspiel ist jede Bewegung entscheidend.


Frisst sich bald selbst, diese verfluchte USSzion-Ana Konda…🐍
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