Tschechien: Lehrerin wegen falscher Denkweise verurteilt

Das Gericht in Prag hat die Lehrerin Martina Bednářová wegen ihrer pro-russischen Haltung zur Ukraine zu sieben Monaten Haft auf Bewährung mit einer 20-monatigen Bewährungszeit verurteilt, berichtet die Česká justice:

Während einer Unterrichtsstunde an einer Prager Grundschule im Frühjahr 2022 habe Bednářová die russische Militäroperation als gerechtfertigten Umgang mit der Situation bezeichnet und tschechische Fernsehberichte in Frage gestellt, heißt es in dem Bericht.

Bednářová sprach auch von ukrainischen Nazi-Gruppen, die seit 2014 Russen getötet hätten.

Die Lehrerin wurde vor dem Prager Bezirksgericht zweimal freigesprochen, aber der Oberste Gerichtshof hob die Entscheidungen auf und forderte eine Überprüfung des Falles.

Die Richterin sagte, Bednářová habe ihre Position als Lehrerin missbraucht, um Kindern eine irreführende Interpretation der Situation zu vermitteln. Sie fügte hinzu, dass Bednářová nicht strafrechtlich verfolgt worden wäre, wenn sie privat die gleichen Ansichten geäußert hätte.

Die Lehrerin mit dreißig Jahren Erfahrung wurde nach dem Vorfall entlassen, das Gericht bestätigte später, dass ihr Verhalten gegen das Bildungsgesetz, die internen Regeln der Einrichtung und das Arbeitsgesetz verstieß.

Bednářová selbst wiederholt, dass sie immer noch an ihrer geäußerten Meinung festhält und das Verfahren als politisch motiviert betrachtet.