russland nachrichten aktuell
↑ Werbung ↑

Dienstag, 24. Juni 2025

Military Watch: Wozu braucht Putin noch mehr Oreschnik-Raketen?

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am 23. Juni 2025 bestätigt, dass die Serienproduktion der neuen ballistischen Mittelstreckenrakete Oreschnik begonnen hat, schreibt Military Watch Magazine. Das Raketensystem habe sich unter Gefechtsbedingungen bewährt, erklärte Putin in einem seltenen Update zu dem bisher äußerst geheim gehaltenen Rüstungsprogramm:

„Die Massenproduktion des neuesten Mittelstreckenraketensystems Oreschnik, das sich im Kampfeinsatz hervorragend bewährt hat, beginnt“, so der russische Präsident. Der Eintritt der Rakete in den aktiven Dienst markiert einen Wendepunkt in den Fähigkeiten der russischen ballistischen Raketentruppen. Bislang verfügte Russland nur über Kurzstreckenraketen des Typs Iskander-M sowie über interkontinentale Systeme wie die Sarmat. Dies ließ eine Lücke für taktische konventionelle oder nukleare Angriffe auf mittlere Entfernungen – etwa auf US-Militärstützpunkte auf Guam oder im Vereinigten Königreich – oder auf Truppenkonzentrationen in Europa.

Die Oreschnik-Rakete verfügt nach Schätzungen über eine Reichweite von rund 4000 Kilometern und ist mit mehreren unabhängig zielsteuerbaren Gefechtsköpfen ausgestattet, die in Hyperschallgeschwindigkeit wiedereintreten. Diese Gefechtsköpfe können sowohl konventionell als auch nuklear bestückt sein.

Die Weltöffentlichkeit erfuhr erstmals am 21. November 2024 von der Existenz des Oreschnik-Systems, als Russland es gegen Ziele in der Ukraine einsetzte. Parallel zur Vorbereitung des großflächigen Einsatzes dieser Raketenklasse beschaffte Russland auch nordkoreanische ballistische Raketen vom Typ KN-23B und Pukkuksong-2 mit Reichweiten von 800 km bzw. 2500 km. Diese Systeme schließen die Lücke zwischen den 500 km Reichweite der Iskander-M und dem neuen einheimischen Mittelstreckensystem.

Die Kombination aus Reichweite, Präzision und Durchschlagskraft des Oreschnik hat im Westen Besorgnis ausgelöst. Kurz nach dem ersten Kampfeinsatz erklärte der russische Botschafter im Vereinigten Königreich, Andrej Kelin, die neue Waffe habe Londons Haltung gegenüber Moskau deutlich beeinflusst und zu einer vorsichtigeren Unterstützung ukrainischer Angriffe auf russisches Territorium geführt.

Neben der russischen Armee sollen die Oreschnik-Systeme auch an die weißrussischen Streitkräfte geliefert werden. Raketen mit konventionellen Sprengköpfen sollen vollständig unter Kontrolle von Belarus stehen. Bei nuklear bestückten Varianten werde hingegen voraussichtlich eine Übergabe der letzten Gefechtsstufe von russischer Seite im Rahmen der bilateralen nuklearen Teilungsvereinbarung erforderlich sein.

Bereits am 21. November 2024 veröffentlichte der ukrainische Militärgeheimdienst eine Einschätzung zur Produktionskapazität der russischen Rüstungsindustrie. Demnach sei Russland in der Lage, bis zu 25 Oreschnik-Raketen pro Monat herzustellen, was einer Jahresproduktion von 300 Stück entspräche. Am 29. Mai 2025 bestätigte der Sekretär des russischen Sicherheitsrates, Alexander Wolfowitsch, dass die Raketen noch vor Ende 2025 in Weißrussland stationiert würden. Dies deutet darauf hin, dass das System innerhalb der nächsten sechs Monate an der Front verfügbar sein dürfte.

Unklar bleibt jedoch, ob die rasche Produktionsaufnahme die Fertigung neuer Interkontinentalraketen beeinträchtigt, da beide Systeme zahlreiche identische industrielle Komponenten nutzen. Ebenso ist noch offen, ob alle mobilen Startrampen für die Oreschnik in Belarus produziert werden oder ob dies nur für die weißrussischen Einheiten gilt.

2 Kommentare:

  1. ORESCHNIK ? Das wird schon! Und das ist gut so.

    AntwortenLöschen
  2. Sollte man da jetzt Angst bekommen in Europa? Nö, gibt es ja alles schon, ist nur ein neuer Aufguss.

    AntwortenLöschen

↑ Werbung ↑