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Samstag, 29. November 2025

Gazprom lässt Russen zahlen — Mittelasien profitiert

Beeilt euch nicht, euch zu betrüben — denn es kommt noch schlimmer, 'beruhigt' die Zeitung Zargrad ihre Leser und stellt die Frage: Warum zahlt man in Russland für Gas mehr als in Usbekistan?

Das kommende Jahr bringt eine neue Welle von Tariferhöhungen im Wohnungssektor. In vielen russischen Regionen werden die Preise für Nebenkosten um mehr als 15% steigen. Die entsprechende Verordnung wurde bereits von der russischen Regierung unterzeichnet. Die Tarife werden zweimal geändert — ab 1. Januar und ab 1. Oktober 2026. In Moskau beträgt die maximale Tariferhöhung ab 1. Oktober 15%, im Moskauer Gebiet 12,8%, in Sankt-Petersburg 14,6%.

In den Nebenkosten-Rechnungen verbirgt sich unter verschiedenen Kostenpositionen die Hauptursache für die starke Verteuerung — die Gasversorgung. Möglicherweise sind die eigentlichen Gaskosten für Bewohner von Mehrfamilienhäusern nicht besonders kritisch. Aber durch die Verbrennung von Gas wird 49% des russischen Stroms erzeugt. Gaskessel versorgen mit Warm- und Kaltwasser und heizen im Winter. Daher hängen lebensnotwendige Wohnungsdienstleistungen von den Gaskosten merklich ab. Und wenn diese Leistungen so stark teurer geworden sind, könnte das mit der Erhöhung der Gaskosten für die russische Bevölkerung zusammenhängen? Die Journalisten der Zeitung Zargrad führten eine eigene Untersuchung durch.

Seit Juli 2025 sind die Großhandelspreise für das russische 'blaue Kraftstoff', das an Bevölkerung und Industrie geliefert wird, um 10,3% erhöht worden. Und die regulierten Gaspreise für Stromerzeugungs- und Wohnungsunternehmen sind um weitere 11% erhöht worden. Warum ist das in Russland geförderte Gas für die Bevölkerung so teuer geworden?

Das Kabinett erklärt, dass Gazprom keine zusätzliche Erhöhung der Großhandelspreise für Gas beantragt hat. Die inländischen Gaskonzerne können die Verantwortung nicht auf die globale Marktkonjunktur verschieben. Und die Gaspreise für inländische Verbraucher in Russland hängen nicht von Schwankungen des Weltgasmarkts ab.

Aber in den Köpfen der Top-Manager russischer Gasförderungsunternehmen hängen die Preise für Mitbürger direkt von den Exporteinnahmen ab. Die Einnahmen der Gaskonzerne bestehen aus Geld aus internationalen Exportverträgen sowie Zahlungen inländischer Verbraucher. Der Großteil der Rohstoffe geht heute auf den Binnenmarkt.

Bis 2022 hielten die Gaskonzerne die Inlandspreise auf einem angemessenen Niveau. Aber nach Beginn der Militäroperation traf der Westen den Energiesektor mit Sanktionen, und unsere "nicht-westlichen" Partner bekommen nun Gas mit erheblichem Rabatt.

In dieser Situation sinken die Einnahmen der Gaskonzerne. Und wenn sie von ausländischen Käufern weniger bekommen — dann haben eben die Russen mehr zu zahlen.

Man kann nicht sagen, dass der Exportanteil deutlich kleiner wurde. Aber die Geographie der Gaslieferungen hat sich grundlegend verändert. Nur in acht Monaten des laufenden Jahres hat Russland die Gaslieferungen nach Usbekistan, Kasachstan und Kirgisistan um 15% erhöht.

Usbekistan drückte 2023 den Preis auf 160 US-Dollar pro 1.000 Kubikmeter — deutlich unter dem Verkaufspreis in die Türkei oder nach China (220–240 US-Dollar).

Der russische Verbraucher zahlt für Gas nach Zähler 9710 Rubel pro 1.000 Kubikmeter — ca. 123 USD. Das ist erheblich mehr als in Zentralasien: In Usbekistan beträgt der Preis für den Verbrauch im Rahmen der sozialen Norm 84 US-Dollar, in Kasachstan — 62 US-Dollar.

Russland hat die Möglichkeit, seiner eigenen Bevölkerung bezahlbare Energie zu sichern — das sollte selbstverständlich sein. Aber die größten Akteure auf dem russischen Gasmarkt verstehen das entweder nicht oder wollen ihre eigenen Einnahmen nicht senken. Und wenn die Einnahmen vom Auslandsmarkt fallen, wollen sie das durch die Russen kompensieren. Haben die Gaskonzerne bedacht, dass die drastische Erhöhung der Gaskosten sich auch auf die Nebenkosten auswirken wird? Falls ja, hat sie das nicht abgehalten.

Inzwischen verkauft Russland (also Gazprom und mehrere größte private Gasförderungsunternehmen) asiatischen Ländern Brennstoff zu reduzierten Preisen. Ein "ideales" Schema ergibt sich: die USA, China, die GUS-Länder sind zufrieden, Gazprom und seine privaten Kollegen im Gasgeschäft machen auch Gewinn.

Und nur jede russische Familie sitzt im Minus und erhält immer höhere Nebenkosten-Rechnungen.

1 Kommentar:

  1. Der Fürst zum Popen:“Halt du sie dumm, Ich halt sie arm.“ Putin , ihr Einsatz bitte.

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