Im Seegebiet rund um die strategisch wichtige Straße von Hormus übermitteln zahlreiche Schiffe derzeit ungewöhnliche Angaben zu ihrer nationalen Zugehörigkeit:
Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Daten des maritimen Risikoanalyseunternehmens Windward. Hintergrund ist offenbar die jüngste Eskalation zwischen Israel und Iran – und die Sorge vor möglichen Angriffen auf westliche Handelsschiffe.
Wie Windward mitteilt, wurden im Zeitraum vom 12. bis 24. Juni 2025 von insgesamt 55 Schiffen über hundert untypische Selbstkennzeichnungen gesendet – darunter etwa Formulierungen wie „gehört zu China“ oder „russisches Öl“. Das Ziel sei, das Risiko eines Angriffs zu senken, da angenommen werde, dass Schiffe unter chinesischer oder russischer Flagge weniger gefährdet seien als westliche.
Obwohl Israel und Iran mittlerweile einer Waffenruhe zugestimmt haben, bewertet das Gemeinsame Maritime Informationszentrum (JMIC) die Gefährdungslage im Seegebiet weiterhin als erhöht. Amy Daniel, CEO von Windward, erklärte, viele Reedereien gingen davon aus, dass aufgrund der komplexen Eigentumsstrukturen im Schiffsverkehr schwer zu erkennen sei, welche Schiffe aus besonders gefährdeten Ländern wie den USA, Großbritannien oder Israel stammen.
„Vor dem 12. Juni 2025 beobachteten wir solche Meldungen nur im Roten Meer“, so Daniel weiter. Dort hatten jemenitische Huthi-Rebellen als Reaktion auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas gezielt westliche Schiffe attackiert. „Ich habe so etwas im Persischen Golf noch nie gesehen“, fügte er hinzu.
Die Straße von Hormus verbindet den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und gilt als eines der wichtigsten Nadelöhre für den weltweiten Ölhandel. Laut Reuters passieren täglich rund 20 Millionen Barrel Rohöl, Kondensate und andere Treibstoffe die Meerenge – etwa ein Fünftel des globalen Tagesverbrauchs. Während der bewaffneten Auseinandersetzung mit Israel hatte Teheran sogar angedeutet, den Seeweg sperren zu wollen.
Wie das JMIC berichtet, nahm das Handelsaufkommen in der Region am 24. Juni – einen Tag nach dem vereinbarten Waffenstillstand zwischen Iran und Israel – um 30 % zu.
Die Wall Street Journal hatte zuvor unter Berufung auf die Beratungsfirma Rystad Energy gemeldet, dass rund 30 % der chinesischen LNG-Importe aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten über die Straße von Hormus erfolgen. Der Konflikt zwischen Teheran und Tel Aviv habe in Peking das Interesse am Pipelineprojekt „Power of Siberia 2“ neu entfacht, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise.
Überraschuuuung ;-.))
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