Der Vorstandsvorsitzende der Sberbank, German Gref, hat sich in dem u.a. Interview überraschend kritisch zur Einführung des digitalen Rubels geäußert. Während viele Regierungsvertreter das Projekt als Meilenstein für die russische Wirtschaft bezeichnen, zeigt sich der Chef des größten Finanzinstituts Russlands deutlich zurückhaltender – und stellt zentrale Fragen zur Sinnhaftigkeit der neuen Währung:
Auf die Frage, ob der digitale Rubel tatsächlich das Potenzial habe, die russische Wirtschaft zu transformieren und widerstandsfähiger gegenüber äußeren Schocks zu machen, antwortete Gref:
„Ich verstehe nicht, wie das möglich sein soll. Ich habe bereits mehrfach gesagt: Noch hat sich eine digitale Währung in keinem Land durchgesetzt. Was bei uns jetzt läuft, ist ein Experiment. Und was Sie da sagen über wirtschaftliche Auswirkungen... nun ja...“
Auch mit Blick auf die für 2026 geplante breite Einführung des digitalen Rubels blieb Gref skeptisch:
„Ich weiß es nicht. Ich sehe keine Vorteile. Ich verstehe nicht, wozu ich als Privatperson einen digitalen Rubel brauche. Und wozu ihn Banken oder Unternehmen brauchen, verstehe ich auch nicht wirklich.“
Gref verwies darauf, dass alle grundlegenden Funktionen bereits heute durch den bargeldlosen Zahlungsverkehr abgedeckt seien:
„Unsere Finanzen sind längst digital. Alles, was der digitale Rubel bieten soll, leistet heute schon der bargeldlose Zahlungsverkehr. Unsere Banken sind technologisch sehr weit. Ich sehe kein einziges neues Produkt, das man mit einem digitalen Rubel entwickeln könnte, das nicht auch mit dem normalen Rubel möglich wäre.“
Dennoch erkennt der Sberbank-Chef zumindest ein mögliches Anwendungsfeld für die neue Technologie – im internationalen Zahlungsverkehr:
„Für grenzüberschreitende Zahlungen wäre das denkbar. Aber da braucht es immer eine zweite Seite. Da sehe ich eine Zukunft. Innerhalb des Landes sehe ich sie momentan nicht.“
Zum Abschluss betonte Gref, dass weltweit kein Land mit entwickeltem Finanz- und Zahlungssystem bisher nennenswerte Fortschritte mit digitalen Zentralbankwährungen gemacht habe – Russland eingeschlossen.
Die klaren Worte des Sberbank-Chefs stehen im Kontrast zur offiziellen Linie der russischen Zentralbank, die das Projekt weiter vorantreibt.
Es geht um Kontrolle. Mal wieder. Bist du böse mit der Re-Gierung, sperrt man dich aus mit diesem digitalen Dreck.
AntwortenLöschenNenne es nicht Re-Gierung,nenne es konkret Elvira Nabiullina.
LöschenWer ist der/die/das Boss von Elvira?
Löschen