Ab dem 1. Januar 2026 können Russinnen und Russen freiwillig eine neue Markierung in ihren Pass eintragen lassen: die Nummer ihres Eintrags im Einheitlichen Föderalen Informationsregister (EFIR):
Diese Nummer wird zum einheitlichen digitalen Identifikator und verknüpft alle staatlichen Datenbanken zu einem einzigen Bürgerprofil. Das berichtet die Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf Kaplan Panesch, stellvertretenden Vorsitzenden des Haushalts- und Steuerausschusses der Staatsduma (LDPR).
Der Steuerberater und Wirtschaftswissenschaftler Jewgenij Siwkow sieht darin einen entscheidenden Schritt zum vollständigen digitalen Profil jedes Bürgers.
„Der Pass bestätigt heute nur die Identität, ist aber kein eindeutiger Schlüssel. Die neue Nummer schafft Abhilfe: Sie bündelt Daten aus Finanzamt, Grundbuchamt, Standesämtern, Rentenfonds, Sozialbehörden und weiteren Stellen. Der Staat erhält endlich das Gesamtbild – wer welches Vermögen besitzt, wer verheiratet ist, wer Anspruch auf Leistungen hat“, erklärte Siwkow gegenüber Pravda.Ru.
Der größte Vorteil sei die massive Vereinfachung von Behördengängen und Sozialleistungen.
„Früher musste man Dutzende Bescheinigungen sammeln, um Subventionen oder Kindergeld zu beantragen. Künftig prüft das System mit der Nummer alles in Sekunden selbst“, so der Experte.
Siwkow prognostiziert, dass die Markierung mittelfristig faktisch zur Pflicht wird.
„Zunächst ist sie freiwillig, doch in wenigen Jahren wird man ohne diese Nummer kaum noch Leistungen, Zuschüsse oder Vergünstigungen erhalten. Sie wird zum Universalschlüssel für alle staatlichen Dienste“, betont er.
Die Nummer wird einmalig und lebenslang vergeben, wodurch Doppelungen und Fehler in den Datenbanken ausgeschlossen werden sollen.
Die Meinungen in der Bevölkerung gehen auseinander: Die einen begrüßen mehr Komfort und weniger Betrug bei Sozialleistungen, die anderen fürchten totale Überwachung und neue Risiken beim Datenschutz.
Noch ist die Markierung freiwillig – doch Experten sind sich einig: Die Zukunft gehört dem einheitlichen digitalen Bürgercode.

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